ROS1 (Proto-
Onkogen Tyrosin-Protein-Kinase ROS,
Chromosom 6q22) kodiert für eine
Rezeptor-Tyrosinkinase aus der
Insulin-Rezeptor-Superfamilie. Ursprünglich in Glioblastomen identifiziert, ist
ROS1 in verschiedenen Tumorarten durch Genfusionen aktiviert.
Pathologische Relevanz
- ROS1-Genfusionen führen zur Bildung konstitutiv aktiver Kinaseproteine, die unkontrolliertes Zellwachstum fördern.
- Diese Fusionen treten in etwa 1–2% der nicht-kleinzelligen Lungenkarzinome (NSCLC) auf und sind in der Regel bei jüngeren Patienten ohne Raucheranamnese zu finden.
Häufige Tumoren mit ROS1-Fusionen und ihre Fusionspartner
- NSCLC: Häufige Fusionen mit CD74, SLC34A2, EZR und TPM3.
- Gastrointestinale Tumoren: Fusionen mit SLC34A2 in Magen- und Kolonkarzinomen.
- Glioblastome: Fusionen mit FIG (Fused in Glioblastoma).
- Ovarialkarzinome: Fusionen mit FIG.
- Cholangiokarzinome: Verschiedene ROS1-Fusionspartner.
Diagnostik
Therapeutische Relevanz
- Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKIs) wie Crizotinib und Entrectinib u.a. sind bei ROS1-positiven Tumoren wirksam.
- Diese zielgerichteten Therapien haben die Behandlung von ROS1-Fusions-positiven NSCLC revolutioniert und die Prognose der Patienten verbessert.