autosomal-dominant
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- Definition: Erbgang, bei dem eine Mutation auf einem der beiden Autosomen (nicht-Geschlechtschromosomen) ausreicht, um eine Erkrankung zu verursachen.
- Vererbung: Ein betroffenes Elternteil hat eine 50%-ige Wahrscheinlichkeit, die Mutation an Nachkommen weiterzugeben.
- Geschlechterverteilung: Männer und Frauen sind gleichermaßen betroffen, da es sich um Autosomen und nicht um Geschlechtschromosomen handelt.
- Klinische Merkmale: Betroffene zeigen oft Symptome in jeder Generation (vertikale Vererbung).
- Beispiele: Marfan-Syndrom, Chorea Huntington, familiäre Hypercholesterinämie.
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Fibrose
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- Definition: Pathologische Vermehrung von Bindegewebe in Organen oder Geweben.
- Ätiologie: Chronische Entzündungen, ischämische Schäden, toxische Schädigungen, Autoimmunerkrankungen.
- Pathogenese:
- Aktivierung von Fibroblasten und Myofibroblasten.
- Vermehrte Kollagenproduktion (v.a. Typ I und Typ III Kollagen).
- Umbau der extrazellulären Matrix (ECM).
- Progressive Gewebevernarbung und Verlust der normalen Architektur.
- Morphologische Kriterien:
- Vermehrung von kollagenen Fasern im interstitiellen Raum.
- Verminderte Zellzahl, aber vermehrtes Bindegewebe.
- Veränderung der Gewebearchitektur mit Destruktion des funktionellen Parenchyms.
- Ansammlung von ECM-Komponenten (z.B. Proteoglykane).
- Relevanz: Führt zu Funktionsverlust im betroffenen Organ (z.B. Lunge, Leber, Niere).
- Histopathologische Befunde:
- Homogene eosinophile Färbung des kollagenen Bindegewebes.
- Verdickung der Basalmembranen (z.B. bei Kapillaren).
- Fibroblastenproliferation und evtl. Myofibroblastenbildung.
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Kardiomyopathie
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- Definition: Herzmuskelerkrankung, die zu strukturellen oder funktionellen Veränderungen des Myokards führt.
- Klassifikation:
- Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM): Verdickung des Herzmuskels.
- Dilatative Kardiomyopathie (DCM): Erweiterung der Herzkammern.
- Restriktive Kardiomyopathie (RCM): Steifheit des Myokards.
- Arrhythmogene rechtsventrikuläre Kardiomyopathie (ARVC): Ersatz von Myokard durch Fett- oder Bindegewebe.
- Unklassifizierte Formen.
- Ätiologie:
- Genetisch (familiäre Formen)
- Erworben (Infektionen, Toxine, Autoimmunerkrankungen)
- Symptome: Dyspnoe, Müdigkeit, Palpitationen, Synkopen.
- Diagnostik: EKG, Echokardiographie, MRT, Herzbiopsie.
- Therapie: Medikamentöse Behandlung, implantierbarer Defibrillator (ICD), Herztransplantation in fortgeschrittenen Fällen.
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Lipomatose
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- Definition: Generalisierte oder fokale Vermehrung von Fettgewebe.
- Ätiologie: Unklare Genese, kann idiopathisch oder sekundär (z.B. nach Traumata, Erkrankungen, Medikamente) auftreten.
- Verteilung: Kann in verschiedenen Organen oder systemisch vorkommen, besonders häufig subkutan, intra- und retroperitoneal.
- Subtypen: Multiple lipomatöse Tumoren (Lipome), diffus verteiltes Fettgewebe oder fokale Ansammlungen (z.B. bei der zervikalen Lipomatose).
- Klinische Bedeutung: Meist asymptomatisch, kann jedoch je nach Lokalisation mechanische Symptome (z.B. Atemprobleme) verursachen.
- Diagnostik: Bildgebung (z.B. Ultraschall, CT, MRT), Biopsie bei unklarer Dignität.
- Therapie: Keine spezifische Therapie erforderlich, chirurgische Entfernung bei symptomatischen oder kosmetisch störenden Befunden möglich.
- Differentialdiagnosen: Liposarkom, Lipodystrophie, Adipositas.
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Penetranz
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- Definition: Penetranz beschreibt das Ausmaß, in dem ein genetisches Merkmal (Genotyp) in einem Individuum zum Ausdruck kommt (Phänotyp).
- Komplette Penetranz: Wenn ein genetischer Defekt bei allen Trägern des entsprechenden Genotyps zum Ausdruck kommt (100%).
- Unvollständige Penetranz: Nicht alle Träger eines mutierten Gens zeigen das entsprechende Merkmal oder die Krankheit. Beispiel: Nur ein Teil der Individuen entwickelt Symptome trotz Vorliegen des Defekts.
- Ursachen:
- Genetische Variabilität
- Umweltfaktoren
- Epigenetische Modifikationen
- Bedeutung: Klinische Relevanz für die Risikoeinschätzung bei genetischen Erkrankungen.
- Beispiel: Hereditäre Brust- und Eierstockkrebs-Syndrome (BRCA1/BRCA2-Mutationen) können eine unvollständige Penetranz aufweisen – nicht jede betroffene Person erkrankt zwangsläufig.
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