Search for glossary terms (regular expression allowed)

Glossaries

Term Definition
Lunge

Die Lunge (Gesamtgewicht ca. 1000–1200 g; rechts > links) ist ein paariges Atemorgan im Thorax, das der Gasaustauschfunktion dient. Sie liegt beidseits des Mediastinums.

Makroskopie
  • Lappen: rechts: Ober-, Mittel-, Unterlappen; links: Ober-, Unterlappen
  • Hilus: Eintritt von Bronchien, A. pulmonalis, Vv. pulmonales
Aufbau
  • Bronchialbaum: Trachea → Bronchien → Bronchiolen → Alveolen
  • Alveolen: Pneumozyten Typ I (Gasaustausch), Typ II (Surfactant)
  • Pleura: visceralis (organständig), parietalis (thorakal)
Histologie
  • Bronchien: respiratorisches Flimmerepithel, Knorpel, Muskelschicht
  • Bronchiolen: kein Knorpel, einschichtiges Epithel
  • Alveolen: einschichtiges Plattenepithel, Surfactant-Bildung
Gefäße
  • Vasa publica: A. pulmonalis (CO₂-reiches Blut), Vv. pulmonales (O₂-reich)
  • Vasa privata: Aa. bronchiales versorgen Lungengewebe
Pathologische Relevanz
  • Pneumonie: alveolär oder interstitiell
  • Emphysem: Alveolenerweiterung, Elastizitätsverlust
  • Bronchialkarzinom: z. B. Adeno-, Plattenepithel-, kleinzellig
  • Lungenembolie: akuter Gefäßverschluss durch Thromboembolus
Diagnostik
  • Histopathologie: Biopsie, Resektat (z. B. Tumor, Fibrose, Infektion)
  • Zytologie: BAL, Sputum, Punktion
  • Bildgebung: Rö-Thorax, CT, ggf. PET-CT
Lymphangiose

Lymphangiose bezeichnet die intra-lymphatische Tumorausbreitung durch aktive Infiltration und Besiedlung von Lymphgefäßen durch maligne Zellen. Sie tritt häufig bei Adenokarzinomen (z. B. Mamma, Lunge, Magen) auf und ist mit einer ungünstigen Prognose assoziiert.

Pathogenese & molekulare Mechanismen
  • Aktive Invasion in Lymphgefäße durch Matrix-Metalloproteinasen und Verlust von E-Cadherin
  • Lymphangiogenese durch VEGF-C/D → Aktivierung von VEGFR-3 auf lymphatischen Endothelien
  • Chemokin-vermittelte Migration: CXCL12/CXCR4 und CCL21/CCR7 fördern gezielte Tumorzellwanderung entlang lymphatischer Gradienten
  • Transkriptionsfaktoren wie PROX1 und SOX18 regulieren lymphatische Gefäßneubildung
Histologie
  • Tumorzellnester in weiten, dünnwandigen Gefäßen ohne Erythrozyten
  • D2-40 (Podoplanin): Marker für lymphatische Endothelien
  • Abgrenzung zur Blutgefäßinvasion ggf. immunhistochemisch erforderlich
Klinische Relevanz
  • L1-Kriterium in der TNM-Klassifikation (Lymphgefäßinvasion nachweisbar)
  • Assoziiert mit erhöhter Metastasierungsrate und reduzierter Prognose
  • Typisch bei Mammakarzinom, NSCLC, Magen-, Pankreas-, Kolonkarzinom
Synonyms - Lymphangiosis, L1, Lymphangiosis carcinomatosa
Lymphfollikel
Lymphfollikel sind mikroskopisch erkennbare, kugelförmige Ansammlungen von B-Lymphozyten im lymphatischen Gewebe, insbesondere in Lymphknoten, der Milz und dem mukosaassoziierten lymphatischen Gewebe (MALT). Sie sind zentral für die adaptive Immunantwort.
Aufbau und Funktion
  • Primärfollikel: Enthalten naive B-Zellen (Ruhezustand ohne Antigenkontakt)
  • Sekundärfollikel: Entwickeln sich nach Antigenkontakt und enthalten ein Keimzentrum
Zonen des Keimzentrums
  • Dunkle Zone: Proliferation von B-Zellen (Zentroblasten), somatische Hypermutation zur Antikörperdiversifizierung
  • Helle Zone: Selektion reifer B-Zellen (Zentrozyten) mit hoher Affinität für das Antigen (klonale Selektion)
  • Mantelzone: Enthält naive B-Zellen und Gedächtniszellen
Immunhistochemie
  • BCL6, CD10: Marker für Keimzentrums-B-Zellen (dunkle und helle Zone)
  • BCL2: Negativ in reaktiven Keimzentren, positiv im follikulären Lymphom
  • CD20: Pan-B-Zell-Marker
Klinische Relevanz
  • Reaktive Lymphfollikel sind vergrößert bei Infektionen oder Entzündungen
  • Pathologische Veränderungen treten bei Lymphomen (z. B. follikuläres Lymphom) auf
  • Immunhistochemie ist entscheidend für die Diagnostik maligner Lymphome
Synonyms - Lymphfollikelbildung
Lymphozyt
Lymphozyten sind spezialisierte Zellen des adaptiven Immunsystems, die eine zentrale Rolle in der Immunabwehr gegen Infektionen und Tumorzellen spielen. Sie entstehen im Knochenmark und reifen an unterschiedlichen Orten aus: T-Lymphozyten im Thymus, B-Lymphozyten in den sekundären lymphatischen Organen. Sie differenzieren sich in verschiedene funktionelle Subtypen.
Subtypen und Immunhistochemie
  • T-Lymphozyten (T-Zellen) – Verantwortlich für zelluläre Immunantwort
    • CD4⁺-T-Zellen (T-Helferzellen) – Regulieren Immunantwort (CD3+, CD4+, FOXP3+ (regulatorische T-Zellen))
    • CD8⁺-T-Zellen (zytotoxische T-Zellen) – Töten infizierte oder maligne Zellen (CD3+, CD8+, TIA1+, Granzyme B+)
  • B-Lymphozyten (B-Zellen) – Verantwortlich für humorale Immunantwort
  • Natürliche Killerzellen (NK-Zellen) – Erkennen und eliminieren virusinfizierte und maligne Zellen
    • Aktivierung durch fehlende MHC-I-Expression (CD3-, CD16+, CD56+, Granzyme B+)
Klinische Relevanz
  • Wichtige Marker zur Diagnostik von lymphatischen Neoplasien (z. B. B- vs. T-Zell-Lymphome)
  • Kombination immunhistochemischer Marker essenziell zur Differenzierung lymphatischer Subtypen
  • Besondere Relevanz in der Tumorimmunologie (z. B. Immun-Checkpoint-Therapie)
Synonyms - Lymphozyten,lymphozytär,lymphozytären,lymphozytäre,lymphoplasmazellulär,lymphoplasmazelluläre,lymphoplasmazellulären
Lynch-Syndrom

Das Lynch-Syndrom (hereditäres nicht-polypöses kolorektales Karzinom, HNPCC) ist eine autosomal-dominant vererbte Erkrankung, die durch Mutationen in Mismatch-Reparatur-Genen (z. B. MLH1, MSH2, MSH6, PMS2) verursacht wird. Es führt zu einem erhöhten Risiko für:

Charakteristisch ist Mikrosatelliteninstabilität (MSI) in den Tumoren. Die Diagnose erfolgt durch klinische Kriterien (z. B. Amsterdam-II) und molekulare Tests (MSI, Immunhistochemie). Vorsorgeuntersuchungen und ggf. prophylaktische Maßnahmen sind essenziell.

Synonyms - HNPCC
Magenkarzinom
Magenkarzinome sind maligne epitheliale Tumoren des Magens, meist Adenokarzinome. Sie zeigen unterschiedliche Wachstumsmuster und molekulare Eigenschaften.
Histologische Subtypen (WHO)
  • Intestinaler Typ: Drüsenbildend, mit intestinaler Metaplasie assoziiert
  • Diffuser Typ: Einzelzellmuster, Siegelringzellen, CDH1-Mutationen
  • Mischtyp: Kombination aus intestinalem und diffusem Wachstum
Molekulare Klassifikation (TCGA)
  • EBV-assoziiert: PDL1/2-Expression, gute Immuntherapieansprache
  • MSI-High: Hohe Mutationslast, MLH1-Verlust, immuntherapiesensitiv
  • Chromosomal instabil (CIN): HER2-Amplifikation, TP53-Mutationen
  • Genomisch stabil (GS): CDH1-Mutationen, diffuse Wachstumsmuster
Immunhistochemische Marker
Klinische Relevanz
Synonyms - Magenkarzinome
Magenschutz
Magenschutz bezeichnet die medikamentöse Hemmung der Magensäureproduktion zur Prophylaxe oder Therapie säurebedingter Schleimhautschäden im oberen Gastrointestinaltrakt. Ziel ist der Schutz der Magenschleimhaut vor Ulzerationen, Erosionen oder Blutungen.
Wichtige Substanzgruppen
  • Protonenpumpeninhibitoren (PPI): Omeprazol, Pantoprazol – hemmen irreversibel die H⁺/K⁺-ATPase der Belegzellen
  • H₂-Rezeptorantagonisten: Ranitidin, Famotidin – blockieren Histamin-vermittelte Säuresekretion
  • Antazida: Neutralisieren vorhandene Magensäure (z. B. Magnesiumhydroxid, Aluminiumhydroxid)
Klinische Anwendung
  • Prophylaxe bei NSAID-Therapie (nichtsteroidale Antirheumatika), v. a. bei älteren oder vorerkrankten Patienten
  • Therapie von Refluxkrankheit, Ulkus ventriculi/duodeni, Helicobacter pylori-Infektionen
  • Schutzmaßnahme bei intensivmedizinisch betreuten Patienten mit erhöhtem Stressulkusrisiko
Synonyms - Magenprotektion
Magnetresonanztomographie
Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist ein bildgebendes Verfahren, das hochauflösende Schnittbilder des Körpers ohne ionisierende Strahlung erzeugt. Sie basiert auf starken Magnetfeldern und Radiowellen, um detaillierte Weichteilkontraste darzustellen.
Prinzip
  • Ein starkes Magnetfeld richtet die Wasserstoffprotonen im Körper aus.
  • Radiowellenimpulse bringen die Protonen in einen angeregten Zustand.
  • Beim Zurückkehren in den Ausgangszustand senden die Protonen Signale aus, die zu Bildern verarbeitet werden.
Anwendungsgebiete
  • Neuroradiologie: Darstellung von Hirnstrukturen, Tumoren, Infarkten und entzündlichen Prozessen.
  • Onkologie: Tumordetektion und -charakterisierung (z. B. Prostata-MRT, Brust-MRT).
  • Muskuloskelettale Diagnostik: Beurteilung von Gelenken, Bändern, Knochenmark und Weichteilstrukturen.
  • Kardiovaskuläre Bildgebung: Funktionelle Analyse des Herzens und Gefäßerkrankungen.
Vorteile
  • Hervorragender Weichteilkontrast ohne Strahlenbelastung.
  • Multiplanare Rekonstruktion möglich.
  • Funktionelle Bildgebung (z. B. Diffusionsbildgebung, Perfusions-MRT).
Nachteile und Kontraindikationen
  • Relativ lange Untersuchungsdauer.
  • Kontraindiziert bei nicht-MRT-kompatiblen Implantaten (z. B. ältere Herzschrittmacher).
  • Metallische Fremdkörper können Artefakte oder Sicherheitsrisiken verursachen.
Synonyms - MRT,MRI,MRT-gesteuerten
Makrophagen

Makrophagen sind phagozytierende Immunzellen des mononukleären Phagozytensystems (MPS), die aus Monozyten differenzieren. Sie sind essenziell für die angeborene Immunabwehr, die Gewebshomöostase und die Entzündungsregulation. In ruhendem Zustand werden sie als Histiozyten bezeichnet, die sich bei Aktivierung in phagozytierende Makrophagen umwandeln.

Funktion
  • Phagozytose: Aufnahme und Abbau von Pathogenen, Zelltrümmern und Fremdstoffen
  • Antigenpräsentation: Aktivierung von T-Zellen durch MHC-II-Expression
  • Entzündungsmodulation: Sekretion von pro- und antiinflammatorischen Zytokinen (z. B. TNF-α, IL-10)
  • Erkennung von Pathogenen: Makrophagen exprimieren Toll-like Rezeptoren (TLR), die bakterielle und virale Muster (PAMPS) erkennen und Immunantworten aktivieren
  • Gewebereparatur: Förderung der Wundheilung durch Freisetzung von Wachstumsfaktoren (VEGF, TGF-β, PDGF, FGF, EGF)
Subtypen
  • Klassische M1-Makrophagen: Proinflammatorisch, mikrobizid, aktiv in akuten Entzündungen (CD68+, CD80+, CD86+, MHC-II+)
  • Alternative M2-Makrophagen: Anti-inflammatorisch, geweberegenerierend, Tumor-assoziierte Makrophagen (TAMs) (CD163+, CD206+, IL-10+)
  • Gewebespezifische Makrophagen: Alveolarmakrophagen (Lunge), Kupffer-Zellen (Leber), Mikroglia (ZNS)
Klinische Relevanz
  • Wichtige Rolle bei Infektionen, chronischen Entzündungen und Autoimmunerkrankungen
  • Makrophagen im Tumormikromilieu (TAMs) fördern häufig das Tumorwachstum
  • Zielstruktur für Immuntherapien, z. B. Checkpoint-Inhibitoren gegen Makrophagen-assoziierte Immunsuppressionsmechanismen
Synonyms - Makrophage,Lungenmakrophagen
Malabsorption

Malabsorption bezeichnet die unzureichende Aufnahme von Nährstoffen im Gastrointestinaltrakt (v.a. im Dünndarm) trotz ausreichender Zufuhr.

Pathophysiologie
  • Störung der Verdauung im Darmlumen (z. B. Pankreasinsuffizienz, Gallensäuremangel).
  • Schädigung der Dünndarmschleimhaut (z. B. Zöliakie, Morbus Crohn).
  • Gestörter Transport in Lymphe oder Blut (z. B. intestinale Lymphangiektasie).
Klinische Relevanz
Häufige Ursachen
  • Zöliakie: Immunvermittelte Glutensensitivität mit Zottenatrophie.
  • Morbus Crohn: V. a. mit Beteiligung des terminalen Ileums.
  • Pankreasinsuffizienz: Enzymmangel mit gestörter Vorverdauung.
  • Kurzdarmsyndrom: Nach umfangreicher Dünndarmresektion.
Diagnostik
  • Labor: Fettstühle, Vitaminmangel, Elektrolytstörungen.
  • Dünndarmbiopsie bei Verdacht auf Schleimhautveränderungen.
Therapie
  • Behandlung der Grunderkrankung.
  • Substitution fehlender Nährstoffe und ggf. Enzymgabe.
Malignität

Der Begriff maligne („bösartig“) bezeichnet in der Pathologie Gewebeveränderungen oder Tumoren mit dem Potenzial zur invasiven Ausbreitung, Zerstörung von Nachbargewebe und/oder Metastasierung. Malignität ist das zentrale Unterscheidungskriterium gegenüber benignen (gutartigen) Prozessen.

Kriterien der Malignität
  • Infiltratives Wachstum: Unscharfe Abgrenzung, Destruktion umliegender Strukturen
  • Zelluläre Atypien: Pleomorphie, Hyperchromasie, auffällige Nukleolen
  • Erhöhte Mitoseaktivität: inkl. atypische Mitosen
  • Metastasierung: lymphogen, hämatogen oder per kontinuitatem
Histologische Merkmale
  • Hoher Kern-Plasma-Quotient, unregelmäßige Zellkerne, Verlust der Polarität
  • Desmoplastische Stromareaktion möglich
Pathologische Bedeutung
  • Malignitätsgrad (Grading): Einschätzung der Differenzierung (G1–G3/4)
  • Therapie- und Prognoserelevanz: Maligne Tumoren erfordern onkologische Behandlung
  • Differenzialdiagnose: Abgrenzung zu benignen, prämalignen und semimalignen Läsionen
Synonyms - maligne,malignes,maligner,Malignität,bösartig,bösartiges,bösartiger
Mallassez’sche Zellnester
Name
 
Mallassez’sche Zellnester – Definition und Bedeutung

Mallassez’sche Zellnester (auch: Epithelialreste nach Malassez) sind epitheliale Zellansammlungen im Parodontalspalt, die vom Wurzelscheidenepithel (Hertwig-Epithel) des Zahns während der Zahnentwicklung abstammen. Sie sind histologisch unauffällig, können jedoch pathologisch relevant werden.

Histologische Merkmale
  • Kleine Inseln oder Stränge aus Plattenepithel in der Periodontalligament-Zone
  • Umgeben von Kollagenfasern des Zahnhalteapparats
  • Kein Atypiennachweis im Normalzustand
Pathologische Relevanz
  • Können Ausgangspunkt odontogener Läsionen sein:
    • Radikuläre Zysten (periapikal, entzündlich bedingt)
    • Odontogene Tumoren: z. B. Ameloblastom (selten)
  • Reaktive Proliferation bei chronischer Entzündung oder Traumatisierung
Klinische Bedeutung
  • Nachweis erfolgt histologisch, oft im Rahmen zahnärztlich-chirurgischer Eingriffe
  • Keine Therapie notwendig bei reinem Zufallsbefund ohne pathologische Veränderung
MALT-Lymphom

Das MALT-Lymphom (Extranodales Marginalzonen-Lymphom des mukosaassoziierten lymphatischen Gewebes) ist ein niedrigmalignes, indolentes B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphom, das aus post-germinalzentrums B-Zellen entsteht. Es tritt häufig in der Magenschleimhaut auf, kann aber auch in Lunge, Speicheldrüsen, Schilddrüse oder Haut vorkommen.

Ätiologie
  • Assoziation mit chronischen Entzündungen (z. B. Helicobacter pylori im Magen, Chlamydia psittaci in der Konjunktiva)
  • Autoimmunerkrankungen wie Sjögren-Syndrom oder Hashimoto-Thyreoiditis
  • Genetische Aberrationen:
    • t(11;18)(q21;q21)API2-MALT1-Fusion
    • t(1;14)(p22;q32)BCL10-IGH-Fusion
    • t(14;18)(q32;q21)IGH-MALT1-Fusion
Immunphänotyp
  • Positiv: CD19, CD20, CD22, CD79a
  • Variabel: BCL2, CD43
  • Negativ: CD5, CD10, CD23, Cyclin D1 (Abgrenzung zu anderen B-Zell-Lymphomen)
Klinische Relevanz
  • Langsames Wachstum, oft asymptomatisch oder unspezifische Beschwerden
  • Gastrisches MALT-Lymphom: Helicobacter-assoziierte Formen sprechen häufig auf Eradikationstherapie an
  • Bei fortgeschrittener Erkrankung Therapieoptionen wie Rituximab, Chemo- oder Strahlentherapie
Masson-Trichrom-Färbung
Die Masson-Trichrom-Färbung ist eine Spezialfärbung zur Darstellung von Bindegewebe, insbesondere von Kollagenfasern. Sie wird häufig zur Differenzierung von Muskulatur, Kollagen und Zytoplasma verwendet – v. a. bei fibrosierenden Prozessen, Narben und Tumorstromata.
Färbeprinzip
  • Differenzielle Anfärbung von Gewebekomponenten mit Hämatoxylin, Säurefuchsin, Anilinblau oder Lichtgrün
  • Zellkerne: Bläulich-schwarz durch Eisenhämatoxylin
  • Kollagen: Blau oder grün (je nach Protokoll)
  • Muskulatur, Zytoplasma, Erythrozyten: Rot
Typische Färbemuster
  • Kollagen: Blau oder grün (z. B. bei Fibrose, Sklerose)
  • Muskelgewebe: Rot
  • Zellkerne: Dunkelblau bis schwarz
Diagnostische Relevanz
  • Erkennung und Quantifizierung von Fibrosen (z. B. Leberzirrhose, Myokardfibrose)
  • Beurteilung von Gefäßwandschäden oder Narbenbildung
  • Unterscheidung von tumorassoziiertem Stroma und invasivem Wachstum
Klinische Anwendungen
  • Leber: Nachweis und Graduierung von Fibrose/Zirrhose
  • Herz: Darstellung von postischämischer Myokardfibrose
  • Tumoren: Abgrenzung des Tumorgewebes vom umgebenden Bindegewebe
Synonyms - Masson-Trichrom,MTC
Medulla

Medulla“ (lat. „Mark“) bezeichnet in der Anatomie und Pathologie allgemein den inneren, zentralen Anteil eines Organs, im Gegensatz zur äußeren Cortex-Region. Die Medulla kann je nach Organ verschiedene strukturelle und funktionelle Aufgaben übernehmen.

Beispiele für medulläre Strukturen
  • Medulla ossium (Knochenmark): Hämatopoetisches oder fettreiches Gewebe im Inneren von Knochen
  • Medulla oblongata: Verlängerung des Rückenmarks im Hirnstamm, Steuerung lebenswichtiger Funktionen
  • Nebenniere: Medulla suprarenalis produziert Katecholamine (Adrenalin, Noradrenalin)
  • Lymphknoten: Medulläre Zone mit Marksträngen und Sinus – Immunzellfilter
Intramedullär
  • Bedeutet „im Mark gelegen“ – z. B. innerhalb von Knochenmark, Rückenmark oder Organmedulla
  • Beispiele: Intramedulläre Tumoren (z. B. Ependymom im Rückenmark, Plasmozytom im Knochen), Marknagelung bei Fraktur
Klinisch-pathologische Bedeutung
  • Medulläre Kompartimente sind oft Ursprungsorte oder Infiltrationsorte von Erkrankungen (z. B. Leukämie, ZNS-Tumoren, Nebennierenmarktumoren)
  • Pathologische Begriffe wie „medullär infiltrierend“ oder „intramedulläre Ausbreitung“ sind beschreibend für Tumorausdehnung
Synonyms - intramedullär,intramedulläre,intrameduläres,extramedullär,extramedulläres,extramedulläre,intramedullären
Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.