Medulla |
„Medulla“ (lat. „Mark“) bezeichnet in der Anatomie und Pathologie allgemein den inneren, zentralen Anteil eines Organs, im Gegensatz zur äußeren Cortex-Region. Die Medulla kann je nach Organ verschiedene strukturelle und funktionelle Aufgaben übernehmen.
Beispiele für medulläre Strukturen
- Medulla ossium (Knochenmark): Hämatopoetisches oder fettreiches Gewebe im Inneren von Knochen
- Medulla oblongata: Verlängerung des Rückenmarks im Hirnstamm, Steuerung lebenswichtiger Funktionen
- Nebenniere: Medulla suprarenalis produziert Katecholamine (Adrenalin, Noradrenalin)
- Lymphknoten: Medulläre Zone mit Marksträngen und Sinus – Immunzellfilter
- Bedeutet „im Mark gelegen“ – z. B. innerhalb von Knochenmark, Rückenmark oder Organmedulla
- Beispiele: Intramedulläre Tumoren (z. B. Ependymom im Rückenmark, Plasmozytom im Knochen), Marknagelung bei Fraktur
Klinisch-pathologische Bedeutung
- Medulläre Kompartimente sind oft Ursprungsorte oder Infiltrationsorte von Erkrankungen (z. B. Leukämie, ZNS-Tumoren, Nebennierenmarktumoren)
- Pathologische Begriffe wie „medullär infiltrierend“ oder „intramedulläre Ausbreitung“ sind beschreibend für Tumorausdehnung
Synonyms:
intramedullär,intramedulläre,intrameduläres,extramedullär,extramedulläres,extramedulläre,intramedullären
|