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Term Definition
Vena cava

Die Vena cava ist eine große Hohlvene, die das venöse Blut aus dem Körperkreislauf zum rechten Vorhof des Herzens leitet. Es gibt zwei Hauptabschnitte:

  • Vena cava superior: Drainiert Blut aus Kopf, Hals, Armen und oberem Thorax
  • Vena cava inferior: Führt Blut aus Abdomen, Becken und unteren Extremitäten
Pathologische Relevanz
  • V.-cava-superior-Syndrom: Kompression (z. B. Tumor) → Gesichts- und Halsvenenstauung
  • Thrombose: Z. B. bei Tumorinvasion oder zentralvenösen Kathetern
  • Infiltration durch Tumoren: v. a. bei Nierenzellkarzinom, retroperitonealen Sarkomen
Diagnostik
  • Bildgebung: CT, MRT, Sonografie
  • Pathologie: Nachweis von Tumorinvasion wichtig für Staging und Therapieplanung
Vene

Venen sind Blutgefäße des Niederdrucksystems, die das Blut aus der Peripherie zum Herzen zurückführen. Sie enthalten in der Regel sauerstoffarmes Blut (mit Ausnahme der Lungenvenen) und besitzen häufig Venenklappen zur Verhinderung des Rückstroms.

Histologischer Aufbau
  • Tunica intima: Endothel mit subendothelialem Bindegewebe; dünner als in Arterien
  • Tunica media: Wenige glatte Muskelzellen, lockeres Bindegewebe; deutlich dünner als bei Arterien
  • Tunica adventitia: Kräftige äußere Bindegewebsschicht mit kollagenen und elastischen Fasern; häufig dicker als die Media
  • Venenklappen: Taschenförmige Duplikaturen der Intima, v. a. in Extremitätenvenen
Histologische Besonderheiten
  • Unregelmäßiges Lumen, oft kollabiert
  • Wenig oder kein elastisches Material in der Media
  • Adventitia kann Vasa vasorum enthalten
Pathologische Veränderungen
  • Phlebosklerose: Bindegewebige Umwandlung der Venenwand, v. a. bei chronischer Stauung
  • Thrombose: Bildung eines Thrombus im Venenlumen (z. B. tiefe Beinvenenthrombose, Sinusthrombose)
  • Varikose: Irreguläre, dilatierte Venen mit Wandverdünnung und Klappeninsuffizienz
  • Entzündliche Veränderungen: Phlebitis (z. B. im Rahmen einer Thrombophlebitis oder Infektion)
Klinische Relevanz
  • Venenpathologien wie Thrombosen und Varizen sind häufige Erkrankungen mit hohem klinischem Stellenwert
  • Histologische Beurteilung bei resezierten Gefäßen (z. B. in Darmresektaten, Organpräparaten) zur Beurteilung von Stauungsphänomenen, Gefäßbeteiligung durch Tumoren oder Gefäßveränderungen bei Entzündungen
Synonyms - Venen,venös,venöse,venöses,venösem
Viren
Viren sind intrazelluläre obligate Parasiten, die keinen eigenen Stoffwechsel besitzen und zur Replikation auf Wirtszellen angewiesen sind. Sie bestehen aus genetischem Material (DNA oder RNA), einer Proteinhülle (Kapsid) und bei einigen einer Lipidhülle.
Eigenschaften von Viren
  • Keine eigenständige Replikation – abhängig von der Wirtszellmaschinerie
  • Bestehen aus DNA oder RNA, entweder einzelsträngig (ss) oder doppelsträngig (ds)
  • Infizieren spezifische Zelltypen durch Interaktion mit Zellrezeptoren
Wichtige humanpathogene Viren
  • DNA-Viren: Herpesviren (HSV, CMV, EBV), Hepatitis-B-Virus (HBV), Papillomaviren (HPV)
  • RNA-Viren: SARS-CoV-2, Influenza, HIV, Hepatitis-C-Virus (HCV), Masernvirus
  • Onkogene Viren: HPV (Zervixkarzinom), EBV (Burkitt-Lymphom), HBV/HCV (hepatozelluläres Karzinom)
Pathogenese
  • Bindung an spezifische Zellrezeptoren → Aufnahme in die Zelle
  • Freisetzung des Genoms → Nutzung der Wirtszellmaschinerie für Replikation
  • Zytopathische Effekte, Immunaktivierung oder Onkogenese
Klinische Relevanz
  • Virale Infektionen können akut, chronisch oder latent verlaufen
  • Gezielte antivirale Therapien (z. B. Protease- und Polymerase-Inhibitoren)
  • Prävention durch Impfungen (z. B. gegen HPV, HBV, Influenza)
Synonyms - Virus,viral,virale,virales
Vitamin B12
Vitamin B12korrinbasierten Cobalamine, die zentral ein Cobalt-Ion enthalten. Es spielt eine zentrale Rolle im Ein-Kohlenstoff-Stoffwechsel, bei der DNA-Synthese sowie in der Myelinsynthese und Hämatopoese.
Molekulare Funktion
  • Wirksame Formen: Methylcobalamin (Cytosol) und Adenosylcobalamin (Mitochondrien)
  • Cofaktor der Methionin-Synthase (Homocystein → Methionin) und Methylmalonyl-CoA-Mutase (Methylmalonyl-CoA → Succinyl-CoA)
Resorption und Transport
  • Bindung im Magen an Haptocorrin, später an Intrinsic Factor (IF) aus Belegzellen
  • Resorption im terminalen Ileum über den Rezeptor Cubilin
  • Transport im Blut gebunden an Transcobalamin II (TC-II) zur zellulären Aufnahme
Normalwerte im Serum
  • Gesamt-Vitamin-B12: ca. 200–900 ng/l
  • Funktionell relevant ist vor allem der Transcobalamin-gebundene Anteil (Holotranscobalamin)
Klinische Relevanz
  • Typ-A-Gastritis: Autoimmunbedingter Verlust der Belegzellen → Intrinsic-Factor-Mangel → B12-Mangel → megaloblastäre Anämie, ggf. neurologische Symptome
  • Weitere Ursachen: Resorptionsstörungen (z. B. Ileumresektion, bakterielle Überwucherung), vegane Ernährung
  • Diagnostik: Serum-B12, Holotranscobalamin, Methylmalonsäure, Homocystein
Synonyms - Vitamin-B12-Mangel,Vitamin-B12,Vitamin-B12-Mangel,Vitamin-B12-Substitution
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