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Glossaries

Term Definition
Kryptitis
Kryptitis bezeichnet eine Entzündung der Kolonkrypten, die histologisch durch eine Infiltration von neutrophilen Granulozyten in das Kryptenepithel gekennzeichnet ist. Sie ist ein unspezifisches Zeichen für eine entzündliche Reaktion der Darmschleimhaut.
Histologie
  • Neutrophile Granulozyten in den Kryptenepithelzellen
  • Begleitende lymphoplasmazelluläre Entzündung in der Lamina propria
  • Oft mit Kryptenhyperplasie oder Erosionen assoziiert
Assoziierte Erkrankungen
Klinische Relevanz
  • Histologisches Zeichen einer aktiven Entzündung
  • Kann mit Kryptenabszessen (Ansammlung von Neutrophilen im Kryptenlumen) assoziiert sein
  • Bei infektiösen Kolitiden meist diffus, bei CED oft fokal oder segmental ausgeprägt
Kryptokokkose
Die Kryptokokkose ist eine systemische Pilzinfektion, verursacht durch Cryptococcus neoformans oder Cryptococcus gattii. Sie betrifft v. a. immungeschwächte Patienten und zeigt sich häufig pulmonal oder zerebral.
Erreger
  • Cryptococcus neoformans: Häufigster Erreger bei HIV/AIDS
  • Kapsel: Polysaccharidkapsel, immunmodulierend, wichtiges Färbungsziel
  • Vorkommen: Weltweit; C. neoformans v. a. bei immunsupprimierten Patienten, C. gattii eher bei Immunkompetenten in tropischen/subtropischen Regionen
Histologie
  • Rundliche Hefezellen mit klarer Kapsel, oft schlecht sichtbar in HE
  • Nachweis mit Grocott, PAS und Mucicarmin
  • ZNS: „Soap-bubble“-Muster bei meningoenzephalitischem Verlauf
Klinische Manifestation
  • ZNS: Kryptokokkenmeningitis – Leitsymptom bei schwerer Immunsuppression
  • Lunge: Infiltrate, Knötchen oder asymptomatischer Befund
Diagnostik und Relevanz
  • Histologie: Schneller Nachweis bei disseminierter Infektion
  • Liquor/Serum: Antigen-Schnelltest, Kultur, PCR
  • Therapie: Amphotericin B + Flucytosin, anschließend Fluconazol
Kryptosporidiose
Die Kryptosporidiose ist eine protozoäre Darminfektion, verursacht durch Kryptosporidien (v. a. Cryptosporidium parvum). Sie führt zu selbstlimitierenden Durchfällen bei Immunkompetenten und zu schweren, chronischen Verläufen bei immungeschwächten Patienten (z. B. HIV/AIDS).
Erreger und Infektionsweg
  • Erreger: Cryptosporidium parvum, C. hominis
  • Übertragung: Fäkal-oral (kontaminiertes Wasser, Lebensmittel, Kontakt mit Tieren)
  • Reservoir: Mensch, Wiederkäuer (v. a. Kälber)
  • Vorkommen: Weltweit; häufig in Entwicklungsländern und bei immunsupprimierten Patienten
Histologie
  • Rundliche bis leicht ovale Oozysten (4–6 µm) auf dem Bürstensaum von Enterozyten
  • Nachweis mit Ziehl-Neelsen (modifiziert), PAS, Immunfärbung
  • Mukosale Entzündung, Krypthyperplasie, z. T. Epithelnekrose
Klinische Manifestation
Diagnostik und Relevanz
  • Nachweis: Oozysten im Stuhl (Ziehl-Neelsen, Immunoassay, PCR)
  • Therapie: Nitazoxanid (eingeschränkt wirksam), symptomatisch; HAART bei HIV
  • Relevanz: AIDS-definierende Erkrankung
Synonyms - Cryptosporidiose
Lebenszeitrisiko

Das Lebenszeitrisiko bezeichnet die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person im Laufe ihres Lebens eine bestimmte Krankheit entwickelt oder ein bestimmtes Ereignis (z. B. einen Herzinfarkt) erlebt. Es wird meist als prozentualer Wert angegeben und bezieht sich auf das Risiko von der Geburt bis zum Lebensende. In der Onkologie wird das Lebenszeitrisiko häufig genutzt, um das Risiko für die Entwicklung bestimmter Krebsarten darzustellen, und berücksichtigt sowohl genetische als auch umweltbedingte Faktoren, die im Laufe des Lebens auf eine Person einwirken können.

Leberabszess

Leberabszesse sind lokalisierte, eitrige Einschmelzungen im Leberparenchym, ausgelöst durch bakterielle, parasitäre oder mykotische Erreger. Sie stellen eine potenziell schwerwiegende Komplikation abdomineller oder systemischer Infektionen dar.

Pathogenese
  • Pyogene Abszesse: häufig verursacht durch Enterobakterien (z. B. E. coli), Streptokokken, Klebsiella pneumoniae oder Anaerobier – oft über hämatogene Streuung oder biliären Reflux.
  • Amoebenabszesse: durch Entamoeba histolytica, meist nach intestinaler Infektion mit hämatogener Leberbesiedlung.
  • Mykotische Abszesse: v. a. bei Immunsuppression durch Candida spp. oder Aspergillus spp..
Histologie
Diagnostik und Therapie
  • Bildgebung (Ultraschall, CT), ggf. Punktion zur Erregerdiagnostik.
  • Behandlung: Antibiotika (breit → gezielt), ggf. Drainage, bei Amoeben Metronidazol, bei Mykosen Antimykotika.
Synonyms - Leberabszesse
Leiomyom

Ein Leiomyom ist ein gutartiger Tumor des glatten Muskelgewebes und tritt häufig im Myometrium des Uterus auf.

Pathologie
  • Makroskopisch: grau-weiße, feste Knoten, meist gut umschrieben, whirliger Schnittflächenaspekt
  • Histologisch: gleichmäßige, spindelige glatte Muskelzellen in Bündeln, keine Atypien, keine Nekrosen, niedrige Mitoserate
  • Subtypen: konventionelles Leiomyom, zellreiches Leiomyom, atypisches (symplastisches) Leiomyom
Immunphänotyp
  • positiv: Desmin, SMA (glatte Muskel-Aktin), H-Caldesmon, Östrogen- und Progesteronrezeptoren
  • negativ: z. B. CD117, DOG1 (hilfreich zur Abgrenzung von GIST)
Klinische Relevanz
Synonyms - Leiomyome,Myom,Myome,Leiomyomen,Myomen
Leishmaniose
Die Leishmaniose ist eine protozoäre Infektion, verursacht durch Leishmania spp.. Sie tritt in kutaner, mukokutaner und viszeraler Form auf und betrifft vor allem tropische und subtropische Regionen.
Erreger und Übertragung
  • Leishmania donovani-Komplex: Viszerale Leishmaniose (Kala-Azar)
  • Leishmania tropica, major: Kutan (z. B. „Orientbeule“)
  • Leishmania braziliensis: Mukokutan
  • Übertragung (Promastigoten): Stich der Sandmücke (Phlebotomus, Lutzomyia)
  • Reservoirwirte: Hunde, Nagetiere, Wildtiere
  • Vorkommen: Tropen, Subtropen und Mittelmeerraum; viszerale Form v. a. in Indien, Ostafrika, Brasilien
Histologie
Klinische Manifestationen
  • Kutan: Ulzera mit zentraler Nekrose
  • Mukokutan: Zerstörung von Nasen-/Mundschleimhaut
  • Viszeral: Fieber, Hepatosplenomegalie, Panzytopenie
Diagnostik und Relevanz
  • Histologie: Direktnachweis in Haut-, KM-, Leber- oder Milzbiopsien
  • Giemsa: Sensitiv für intrazelluläre Parasiten
  • Therapie: Amphotericin B (viszeral), Miltefosin (kutane Formen) u.a.
Synonyms - Leishmanien
Lewis-System
Lewis-Antigene sind erythrozytäre und sekretorische Glykoproteine, die zur ABO-Blutgruppensystem-assoziierten Lewis-Antigenfamilie gehören. Sie entstehen durch die enzymatische Modifikation von H-Antigenen durch Fucosyltransferasen und sind vor allem in Sekreten, auf Epithelien und in geringerem Maße auf Erythrozyten vorhanden.
Wichtige Lewis-Antigene
  • Lea: Erstes Produkt der FUT3 (Lewis-Gen)-kodierten Fucosylierung, exprimiert bei Lewis-positiven (Le a+b−) Individuen
  • Leb: Zweites Produkt, benötigt zusätzlich eine FUT2 (Secretor-Gen)-Aktivität; exprimiert bei Le a−b+ Individuen
  • Lewis-negative (Le a−b−): Fehlen der FUT3-Funktion, häufiger in bestimmten Ethnien
Klinische Relevanz
  • Onkologie: Lewis-Antigene (z. B. CA19-9 = sialyl-Lea) sind Tumormarker für Pankreas- und Magenkarzinome
  • Transfusionsmedizin: Lewis-Antikörper sind meist IgM-Antikörper und klinisch selten hämolytisch
  • Mikrobiologie: Bestimmte Pathogene (z. B. Helicobacter pylori) nutzen Lewis-Antigene als Adhäsionsrezeptoren
Synonyms - Lewis-B-Antigene
Lipidmembran
Die Lipidmembran, auch zelluläre Biomembran oder Zellmembran genannt, ist eine doppelschichtige Struktur aus Lipiden, die jede Zelle und viele Organellen umgibt. Sie besteht primär aus Phospholipiden, die sich mit ihren hydrophilen Köpfen nach außen und ihren hydrophoben Fettsäureketten nach innen anordnen.
Struktur und Bestandteile
  • Phospholipide: Hauptkomponente, bilden die Lipiddoppelschicht
  • Cholesterin: Reguliert Fluidität und Stabilität der Membran
  • Proteine: Integrale und periphere Membranproteine übernehmen Transport-, Rezeptor- und Enzymfunktionen
  • Kohlenhydrate: Als Glykoproteine/-lipide an der Außenseite zur Zell-Zell-Erkennung
Funktion
  • Barriere zwischen intra- und extrazellulärem Raum
  • Steuerung des Stoffaustauschs (z. B. Ionen, Nährstoffe, Signalmoleküle)
  • Signaltransduktion über membranständige Rezeptoren
  • Verankerung des Zytoskeletts und Zellinteraktionen
Klinische Relevanz
  • Veränderungen der Lipidmembranstruktur oder -zusammensetzung spielen eine Rolle bei Apoptose, Tumorentstehung, Vireninvasion (z. B. HIV, SARS-CoV-2) und neurodegenerativen Erkrankungen.
Synonyms - Zellmembran
Lipoblast

Lipoblasten sind unreife Vorläuferzellen des Fettgewebes, meist mit plurivakuolärem Zytoplasma und randständigem, eingebuchtetem Zellkern („Siegelringform“). Sie sind physiologisch selten sichtbar, pathologisch jedoch v. a. bei bestimmten lipogenen Tumoren diagnostisch relevant.

Morphologie
  • Spindel- bis polygonale Zellen mit ein- oder plurivakuolärem Zytoplasma
  • Verdrängter, oft eingebuchteter oder hyperchromatischer Zellkern
  • Immunhistochemisch: meist S100+, je nach Entität auch MDM2, CDK4 oder PLAG1 positiv
Tumoren mit Lipoblasten
  • Lipoblastom (PLAG1-Rearrangement): benigne, v. a. Säuglinge/Kleinkinder
  • Chondroides Lipom (6p21-Rearrangement): selten, gutartig, chondroid-myxoides Stroma
  • Gut differenziertes Liposarkom / ALT (MDM2/CDK4-Amp.): vereinzelt Lipoblasten, lokal aggressiv
  • Myxoides Liposarkom (FUS-DDIT3-Fusion): typische Lipoblasten, kapilläres Stroma
  • Dedifferenziertes Liposarkom (MDM2/CDK4-Amp.): aggressive Komponente mit Lipoblasten möglich
  • Pleomorphes Liposarkom (komplexe Aberrationen): bizarre, hochatypische Lipoblasten
  • Atyp. spindelzelliger/pleomorpher lipomatöser Tumor (keine MDM2/CDK4-Amp.): Lipoblasten-ähnlich, niedrige Malignität
Differenzialdiagnose
  • Reifer Adipozyt: groß, monovakuolär, ohne Atypie
  • Schaumzelle: CD68+, kein Lipoblast
Synonyms - Lipoblasten
Lipofuszin
Lipofuszin ist ein intrazelluläres Alterungspigment, das sich v. a. in langlebigen Zellen wie Herz-, Leber- und Nervenzellen ansammelt. Es besteht aus oxidierten Lipid- und Proteinresten und gilt als Marker für zellulären Verschleiß oder chronischen oxidativen Stress.
Entstehung
  • Abbauprodukte aus autophagierten Zellorganellen (v. a. Mitochondrien, Membranlipide)
  • Unvollständiger lysosomaler Abbau → akkumulierter Abfallstoff
  • Zunehmende Bildung bei Alterung, oxidativem Stress, Hypoxie oder zellulärer Atrophie
Histologie
  • Fein körnige, gelb-bräunliche Pigmente im Zytoplasma, perinukleär lokalisiert
  • Stark lipidhaltig, nicht eisenhaltig
  • Nachweis: HE (schwach), Sudan-Schwarz, Ölrot, Autofluoreszenz
Klinische Relevanz
  • Kein pathologisches Pigment, sondern alters- oder belastungsassoziiert
  • Vermehrung bei chronischem Zellstress, z.B. bei Herzinsuffizienz oder Leberatrophie
  • Differenzialdiagnose zu Hämosiderin (nicht Berliner-Blau-positiv) und Melanin
Lipomatose
  • Definition: Generalisierte oder fokale Vermehrung von Fettgewebe.
  • Ätiologie: Unklare Genese, kann idiopathisch oder sekundär (z.B. nach Traumata, Erkrankungen, Medikamente) auftreten.
  • Verteilung: Kann in verschiedenen Organen oder systemisch vorkommen, besonders häufig subkutan, intra- und retroperitoneal.
  • Subtypen: Multiple lipomatöse Tumoren (Lipome), diffus verteiltes Fettgewebe oder fokale Ansammlungen (z.B. bei der zervikalen Lipomatose).
  • Klinische Bedeutung: Meist asymptomatisch, kann jedoch je nach Lokalisation mechanische Symptome (z.B. Atemprobleme) verursachen.
  • Diagnostik: Bildgebung (z.B. Ultraschall, CT, MRT), Biopsie bei unklarer Dignität.
  • Therapie: Keine spezifische Therapie erforderlich, chirurgische Entfernung bei symptomatischen oder kosmetisch störenden Befunden möglich.
  • Differentialdiagnosen: Liposarkom, Lipodystrophie, Adipositas.
Lipophil
Lipophil bedeutet „fettliebend“ und beschreibt die Eigenschaft einer Substanz, sich bevorzugt in fetten oder unpolaren Lösungsmitteln zu lösen. Lipophile Moleküle sind typischerweise hydrophob (wasserabweisend) und besitzen meist unpolare oder schwach polare Strukturen.
Beispiele und Bedeutung
  • Lipophile Medikamente: z. B. Steroidhormone, Benzodiazepine – gute Zellmembranpassage
  • Gewebeverteilung: Lipophile Substanzen reichern sich bevorzugt im Fettgewebe an
  • Toxikologie: Lipophile Toxine wie Dioxine sind schwer aus dem Körper zu eliminieren
Klinische Relevanz
  • Beeinflusst Resorption, Verteilung und Halbwertszeit von Arzneistoffen
  • Wichtiger Parameter in der Pharmakokinetik und bei der Wahl von Lösungsmitteln
Synonyms - lipophile,lipophiles,lipophiler
Loss of Heterozygosity

Loss of Heterozygosity (LOH) bezeichnet den Verlust einer heterozygoten genetischen Region, bei der eine zuvor vorhandene normale (wildtypische) und eine mutierte Allel-Kopie durch den Verlust der normalen Kopie zu einem homozygoten mutierten Zustand übergeht. LOH tritt häufig in Tumorsuppressorgenen auf und fördert die Tumorentstehung.

Pathologische Relevanz
  • Wichtiger Mechanismus bei der Inaktivierung von Tumorsuppressorgenen (z. B. TP53, RB1, BRCA1, PTEN).
  • LOH ist ein Schlüsselmechanismus im sogenannten Two-Hit-Modell der Tumorentstehung nach Knudson.
  • Erhöhte genetische Instabilität fördert Karzinogenese.
Nachweis
  • Analysen durch Next-Generation-Sequencing (NGS), Mikrosatelliten-Analysen oder Comparative Genomic Hybridization (CGH).
  • Kann als Marker für homologe Rekombinationsdefizienz (HRD) dienen, z. B. bei BRCA-mutierten Tumoren.
Klinische Relevanz
  • LOH im BRCA1/2-Bereich dient als prädiktiver Biomarker für die Wirksamkeit von PARP-Inhibitoren in Ovarial- und Brustkrebs.
  • LOH in TP53 oder RB1 wird mit aggressiveren Tumorverläufen assoziiert.
Synonyms - LOH
Loss-of-Function-Mutationen
Loss-of-Function-Mutationen
Loss-of-Function (LoF)-Mutationen sind genetische Veränderungen, die zu einem vollständigen oder teilweisen Funktionsverlust eines Proteins führen. Diese Mutationen treten häufig in Tumorsuppressorgenen auf und können durch Punktmutationen, Deletionen, Frameshifts oder Spleißstellenmutationen verursacht werden.
Mechanismus
  • Mutationen führen zur Reduktion oder Inaktivierung der Proteinexpression.
  • Häufig betroffen sind Gene, die Zellzykluskontrolle, DNA-Reparatur oder Apoptose regulieren.
  • Beidseitiger Funktionsverlust (biallelische Inaktivierung) ist oft erforderlich, um eine pathogene Wirkung zu entfalten (Knudson-Hypothese).
Beispiele für LoF-Mutationen
  • TP53 (p53-Suppressorprotein, Zellzyklus- und Apoptosekontrolle)
  • BRCA1/BRCA2 (DNA-Reparatur, homologe Rekombination)
  • PTEN (PI3K/AKT-Signalweg, Zellwachstumskontrolle)
  • RB1 (Retinoblastom-Gen, Zellzyklusregulation)
  • MLH1/MSH2 (Mismatch-Reparatur, Mikrosatelliteninstabilität)
Synthetische Letalität
Synthetische Letalität tritt auf, wenn der Verlust eines einzelnen Gens für die Zelle noch kompensierbar ist, während der gleichzeitige Verlust eines zweiten, funktionell verknüpften Gens zum Zelltod führt. Dieses Prinzip wird therapeutisch genutzt, indem gezielt Signalwege oder DNA-Reparaturmechanismen inhibiert werden, auf die Tumorzellen mit LoF-Mutationen angewiesen sind. Beispiele:
  • PARP-Inhibitoren bei BRCA1/BRCA2-mutierten Tumoren (Defekt in der homologen Rekombination → verstärkte Abhängigkeit von alternativen DNA-Reparaturwegen)
  • PI3K-Inhibitoren bei PTEN-Verlust (Verstärkte Signalweiterleitung im PI3K/AKT-Signalweg)
Klinische Relevanz
  • LoF-Mutationen in Tumorsuppressorgenen begünstigen die Karzinogenese.
  • Prädiktiver Biomarker für bestimmte Therapien, z. B. PARP-Inhibitoren bei BRCA-Mutationen.
  • Ermöglichen gezielte Behandlungen durch das Prinzip der synthetischen Letalität.
Synonyms - LoF,LoF-Mutation