Foramen ovale

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Term Definition
Foramen ovale

Das Foramen ovale ist eine physiologische Öffnung im interatrialen Septum des fetalen Herzens.

Fetalphysiologie
  • Hoher pulmonaler, niedriger systemischer Gefäßwiderstand.
  • Rechtsatrialer Druck übersteigt linksatrialen Druck.
  • Ermöglicht Rechts-Links-Shunt sauerstoffreichen Blutes in den linken Vorhof.
  • Umgeht den nicht-funktionellen Lungenkreislauf.
Postnataler Verschluss
  • Nach Geburt: Lungenkreislauf eröffnet, pulmonaler Widerstand sinkt rapide.
  • Druckumkehr: Linksatrialer Druck übersteigt rechtsatrialen Druck.
  • Septum primum wird gegen Septum secundum gepresst und führt zum funktionellen Verschluss.
  • Anatomischer Verschluss (ca. 75%) bildet die Fossa ovalis.
Klinische Relevanz (PFO)
  • Persistierendes Foramen ovale (PFO): Bei ca. 25% der Erwachsenen bleibt die Verbindung offen.
  • Manifestationen:
    • Paradoxe Embolie: Bei transient erhöhtem rechtsatrialen Druck (z.B. Husten) kann ein venöser Thrombus über das PFO in den arteriellen Kreislauf gelangen.
    • Kryptogener Schlaganfall, transitorische ischämische Attacke (TIA): Häufigster Zusammenhang.
    • Ggf. Migräne mit Aura oder Dekompressionskrankheit.
  • Diagnostik: Transösophageale Echokardiographie (TEE) mit Bubble-Test.
  • Therapie: Bei symptomatischem PFO (z.B. nach Schlaganfall) kann ein Katheterverschluss erwogen werden.