Lewis-Antigene sind erythrozytäre und sekretorische Glykoproteine, die zur ABO-Blutgruppensystem-assoziierten
Lewis-Antigenfamilie gehören. Sie entstehen durch die enzymatische Modifikation von
H-Antigenen durch Fucosyltransferasen und sind vor allem in Sekreten, auf Epithelien und in geringerem Maße auf Erythrozyten vorhanden.
Wichtige Lewis-Antigene
- Lea: Erstes Produkt der FUT3 (Lewis-Gen)-kodierten Fucosylierung, exprimiert bei Lewis-positiven (Le a+b−) Individuen
- Leb: Zweites Produkt, benötigt zusätzlich eine FUT2 (Secretor-Gen)-Aktivität; exprimiert bei Le a−b+ Individuen
- Lewis-negative (Le a−b−): Fehlen der FUT3-Funktion, häufiger in bestimmten Ethnien
Klinische Relevanz
- Onkologie: Lewis-Antigene (z. B. CA19-9 = sialyl-Lea) sind Tumormarker für Pankreas- und Magenkarzinome
- Transfusionsmedizin: Lewis-Antikörper sind meist IgM-Antikörper und klinisch selten hämolytisch
- Mikrobiologie: Bestimmte Pathogene (z. B. Helicobacter pylori) nutzen Lewis-Antigene als Adhäsionsrezeptoren
Synonyms:
Lewis-B-Antigene