Lymphangiose

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Term Definition
Lymphangiose

Lymphangiose bezeichnet die intra-lymphatische Tumorausbreitung durch aktive Infiltration und Besiedlung von Lymphgefäßen durch maligne Zellen. Sie tritt häufig bei Adenokarzinomen (z. B. Mamma, Lunge, Magen) auf und ist mit einer ungünstigen Prognose assoziiert.

Pathogenese & molekulare Mechanismen
  • Aktive Invasion in Lymphgefäße durch Matrix-Metalloproteinasen und Verlust von E-Cadherin
  • Lymphangiogenese durch VEGF-C/D → Aktivierung von VEGFR-3 auf lymphatischen Endothelien
  • Chemokin-vermittelte Migration: CXCL12/CXCR4 und CCL21/CCR7 fördern gezielte Tumorzellwanderung entlang lymphatischer Gradienten
  • Transkriptionsfaktoren wie PROX1 und SOX18 regulieren lymphatische Gefäßneubildung
Histologie
  • Tumorzellnester in weiten, dünnwandigen Gefäßen ohne Erythrozyten
  • D2-40 (Podoplanin): Marker für lymphatische Endothelien
  • Abgrenzung zur Blutgefäßinvasion ggf. immunhistochemisch erforderlich
Klinische Relevanz
  • L1-Kriterium in der TNM-Klassifikation (Lymphgefäßinvasion nachweisbar)
  • Assoziiert mit erhöhter Metastasierungsrate und reduzierter Prognose
  • Typisch bei Mammakarzinom, NSCLC, Magen-, Pankreas-, Kolonkarzinom
Synonyms: Lymphangiosis, L1, Lymphangiosis carcinomatosa