Spore |
Sporen sind überdauerungs- oder vermehrungsfähige Strukturen, die von bestimmten Mikroorganismen – insbesondere Bakterien und Pilzen – gebildet werden. Sie ermöglichen das Überleben unter extremen Bedingungen bzw. die Ausbreitung im Wirt oder in der Umwelt.
Typen und biologische Merkmale
- Bakterielle Endosporen: Ruhestadium innerhalb der Bakterienzelle, hochresistent gegen Hitze, Austrocknung, UV-Strahlung und Desinfektionsmittel.
- Pilzsporen: Häufig sexuelle oder asexuelle Fortpflanzungsformen, oft widerstandsfähig gegenüber Umweltfaktoren, jedoch weniger resistent als bakterielle Endosporen.
Medizinisch relevante Erreger
- Bakterien: Bacillus anthracis, Clostridium tetani, C. difficile, C. botulinum – bilden Endosporen, z. T. mit starker Umweltpersistenz und Relevanz für Infektionsprävention.
- Pilze: Aspergillus spp. (Konidien), Histoplasma capsulatum (Mikrokonidien), Blastomyces spp., Coccidioides spp. – Sporen inhalativ infektiös, v. a. bei Immunschwäche relevant.
Funktion
- Bakterien: Sporenbildung als Schutzmechanismus bei Nährstoffmangel oder Stress.
- Pilze: Sporen dienen der Vermehrung und Verbreitung; können über Luft, Kontakt oder Inhalation übertragen werden.
Diagnostik
- Nachweis bakterieller Sporen z. B. durch Spezialfärbungen (Wirtz–Conklin), Hitzeresistenztests.
- Pilzsporen erkennbar in Direktpräparaten, histologisch (z. B. PAS, Grocott) oder in Kulturen.
Synonyms:
Sporen
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