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Glossaries

Term Definition
TTF1
TTF-1 (Thyroid Transcription Factor 1)

TTF-1 ist ein nukleärer Transkriptionsfaktor, kodiert durch das NKX2-1-Gen auf Chromosom 14q13. Er spielt eine zentrale Rolle in der Differenzierung von Lungen- und Schilddrüsengewebe und dient als immunhistochemischer Marker zur Identifikation bestimmter epithelialer Tumoren. Die Färbung ist nukleär.

Expression in Tumoren
  • TTF-1-positiv:
    • Adenokarzinome der Lunge (TTF-1+, CK7+, Napsin A+)
    • Kleinzelliges Lungenkarzinom (TTF-1+, Synaptophysin+, Chromogranin+, CD56+)
    • Papilläres und follikuläres Schilddrüsenkarzinom (TTF-1+, Thyreoglobulin+)
  • TTF-1-negativ:
Klinische Relevanz
  • Hochspezifischer Marker für Lungen- und Schilddrüsentumoren
  • Hilfreich in der Differentialdiagnose pulmonaler Adenokarzinome vs. Metastasen
  • Kombiniert mit Napsin A zur besseren Sensitivität für Lungenadenokarzinome
Synonyms - TTF1:, TTF1 +,TTF1-,TTF1:-
Tumor

Ein Tumor bzw. eine Neoplasie ist pathologisch eine abnorme Gewebsvermehrung, die durch unkontrolliertes Zellwachstum entsteht. Tumoren können gutartig (benigne) oder bösartig (maligne) sein. Benigne Tumoren wachsen langsam, dringen nicht in umliegendes Gewebe ein und bilden keine Metastasen. Maligne Tumoren hingegen zeigen invasives Wachstum, können in benachbarte Gewebe einwachsen und über Blut- oder Lymphbahnen Tochtergeschwülste (Metastasen) in anderen Körperregionen bilden. 

Synonyms - Tumoren, Tumore, tumorös, Neoplasie,Raumforderung
Tumor-Mikromilieu

Das Tumor-Mikromilieu (auch: tumor microenvironment, TME) bezeichnet die direkte Umgebung eines Tumors, bestehend aus nicht-neoplastischen Zellen, extrazellulärer Matrix und löslichen Faktoren, die entscheidend zur Tumorentwicklung, Progression, Immunmodulation und Therapieresistenz beitragen.

Zelluläre Bestandteile
Molekulare Signale
  • Zytokine/Chemokine: z. B. IL-6, TGF-β, CXCL12, CCL2 → fördern Proliferation, Migration, Immunsuppression
  • Wachstumsfaktoren: VEGF-A (Angiogenese), FGF, PDGF, EGF
  • Matrix-Metalloproteinasen (MMPs): Abbau der extrazellulären Matrix → Invasionsförderung
  • EMT-Induktion:E-Cadherin, ↑Vimentin, ↑Snail, Twist, ZEB1
  • Immuncheckpoint-Moleküle: PD-L1, CTLA-4 – vermitteln lokale Immunevasion
Klinische Relevanz
  • Prägt Tumorverhalten, Metastasierung und Resistenz
  • Zielstruktur für neue Therapien: z. B. Checkpoint-Inhibitoren, CAF-Targeting, anti-VEGF
  • Untersuchbar durch Immunhistochemie, Multiplex-IHC, RNA-Expression (z. B. TME-Score)
Synonyms - tumor microenvironment
Tumorembolie

Tumorembolie: Präsenz von vitalen Tumorzellen/Zellverbänden (Tumoremboli) in Blut- oder Lymphgefäßen. Ablösung vom Primärtumor, Zirkulation im Gefäßsystem. Zentraler Schritt der Metastasierung.

Pathogenese
  • Intravasation: Durchbruch von Basalmembran/Endothel durch Tumorzellen. Ermöglicht durch EMT und proteolytische Enzyme (MMP-2, MMP-9).
  • Dissemination & Überleben: Transport der Tumoremboli via Blut-/Lymphstrom. Interaktion mit Thrombozyten ('Schutzmantel'), Schutz vor Scherkräften, Immunmodulation.
  • Arrest & Extravasation: Anheftung der Tumoremboli an Zielorgan-Endothel (z.B. via Selektine, Integrine). Extravasation ins Zielgewebe, oft mit MET.
Histologie
  • Nachweis atypischer, vitaler Tumorzellverbände in Gefäßlumina (oft mit Kernatypien, erhöhter Mitoseaktivität).
  • Oft assoziiert mit Fibrin, Thrombozyten, Erythrozyten (Mikrothromben) – verstärkt Embolusbildung.
Klinische Relevanz
  • Ausdruck invasiver Tumorprogression und systemischer Streuung.
  • Erhöhtes Metastasierungsrisiko in Fernorganen.
  • Negativer Prognosefaktor (Überleben).
  • Potenzielle Organfunktionsstörung durch Gefäßokklusion/Ischämie (z.B. Lungenembolie bei massiver Embolisierung).
Typische Lokalisationen
  • Lunge, Leber, Knochenmark, Nieren, Lymphknoten (entsprechend Blutversorgung/Primärtumoren).
Synonyms - Tumorembolien,Tumorembolus
Tumorheterogenität

Tumorheterogenität beschreibt die Vielfalt von Zelltypen und Eigenschaften innerhalb eines Tumors (intratumorale Heterogenität) sowie zwischen Tumoren derselben Art bei verschiedenen Patienten (intertumorale Heterogenität). Diese Unterschiede betreffen genetische Mutationen, Zellfunktion, Wachstumsmuster und die Reaktion auf Therapien. Sie ist ein zentraler Faktor für die individuelle Anpassung von Behandlungsstrategien in der Onkologie.

Tumorinvasionsfront

Die Tumorinvasionsfront ist der Randbereich eines malignen Tumors, an dem die tiefste oder aggressivste Infiltration

Merkmale
  • Liegt häufig an der tiefsten Infiltrationsebene (z. B. im Stroma, Muskel, Subserosa)
  • Zeigt oft desmoplastische Reaktion, Einzelzellinfiltration oder Budding
  • Erhöhte Expression von MMPs, EMT-Markern (z. B. Snail, Twist), Verlust von E-Cadherin
Diagnostische Relevanz
  • Wird gezielt zur Beurteilung von:
    • Tumorgrading (z. B. „worst pattern“)
    • Tumorbudding (z. B. bei Kolon-Ca)
    • Perineuralscheideninvasion, Lymph-/Blutgefäßinvasion
  • Ort erhöhter Invasivität, Progression und potenzieller Metastasierung
Immunhistochemie
  • Häufig verändertes Expressionsmuster im Vergleich zum Tumorkern
  • Marker: ↓E-Cadherin, ↑Vimentin, ↑β-Catenin (nukleär), ↑MMP-9
Tumorsuppressorgen
Tumorsuppressorgene sind Gene, deren Proteinprodukte Zellproliferation, DNA-Reparatur und Apoptose regulieren, um unkontrolliertes Wachstum und Tumorbildung zu verhindern. Der Funktionsverlust eines Tumorsuppressorgens führt zur erhöhten Zellteilung und trägt zur Karzinogenese bei.
Verlust der Tumorsuppressorfunktion
  • Nach der Knudson-Hypothese müssen beide Allele eines Tumorsuppressorgens inaktiviert werden, um die Tumorentstehung zu ermöglichen (Two-Hit-Hypothese).
  • Germline-Mutationen (erster "Hit") in einem Tumorsuppressorgen (z. B. RB1) erhöhen das Risiko für einen zweiten somatischen "Hit" und führen zu erblichen Tumorsyndromen.
Mechanismen der Tumorsuppressoren
  • Zellzykluskontrolle: Regulieren den Übergang zwischen Zellzyklusphasen (z. B. RB1, p53)
  • DNA-Reparatur: Erkennen und korrigieren DNA-Schäden (z. B. BRCA1, BRCA2)
  • Induktion der Apoptose: Fördern den programmierten Zelltod bei irreparablen Schäden (z. B. p53, PTEN)
  • Inhibition von Wachstumsfaktorsignalwegen: Hemmen onkogene Signalwege (z. B. NF1, APC)
Beispiele für Tumorsuppressorgene
  • p53 (TP53): Reguliert Zellzyklus und Apoptose, mutiert in über 50 % aller Tumoren
  • RB1: Kontrolliert den G1/S-Übergang im Zellzyklus, Verlust führt zu Retinoblastom
  • BRCA1/BRCA2: Essenziell für die homologe Rekombination in der DNA-Reparatur, assoziiert mit Brust- und Ovarialkarzinomen
  • PTEN: Hemmt den PI3K/AKT-Signalweg, häufig in Prostata- und Endometriumkarzinomen inaktiviert
Klinische Relevanz
  • Mutationen in Tumorsuppressorgenen sind häufige Treiber der Tumorentstehung
  • Germline-Mutationen können erbliche Tumorsyndrome verursachen (z. B. Li-Fraumeni-Syndrom bei TP53-Mutationen)
  • Therapeutische Strategien zielen auf die Reaktivierung oder Umgehung des Funktionsverlustes ab
Synonyms - Tumorsuppressorgens,Tumorsuppressor
Ulkus

Ein Ulkus, auch Geschwür genannt, ist ein tiefreichender Gewebsdefekt, der sowohl in der Haut als auch in Schleimhäuten (z. B. im Magen, Darm oder an den Extremitäten) auftreten kann. Es entsteht durch eine Nekrose, also den Abbau oder Untergang von Gewebe, häufig infolge von Entzündungen, Infektionen, Durchblutungsstörungen oder anderen pathologischen Prozessen. Ein Ulkus reicht typischerweise bis in tiefere Gewebeschichten und heilt meist nur langsam oder unvollständig ab, oft mit Narbenbildung.

Ulkuskrankheiten, wie das Magengeschwür (Ulcus ventriculi) oder das Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus duodeni), sind häufig mit chronischen Entzündungen oder der Besiedelung mit Bakterien wie Helicobacter pylori assoziiert. Ulzera können erhebliche Beschwerden verursachen, darunter Schmerzen, Blutungen oder, in schweren Fällen, Perforationen. Die Behandlung richtet sich nach der Ursache und umfasst meist medikamentöse und manchmal chirurgische Maßnahmen.

Synonyms - Ulcera,Ulzera,ulzerös,ulcerös,ulzerierend,Ulzeration,Ulzerierend,Ulzerierender,Magenulkus,Ulzerationen,Ulkusrand,ulzerativen Läsionen
undifferenziert

Undifferenziert bezeichnet in der Pathologie Tumorzellen, die keine charakteristischen Merkmale des ursprünglichen Gewebes aufweisen und in ihrer Struktur und Funktion stark abweichen. Diese Zellen zeigen eine hohe Anaplasie, was bedeutet, dass sie wenig oder keine spezialisierten Eigenschaften besitzen, die für das Gewebe typisch sind, aus dem sie stammen. Undifferenzierte Tumoren wachsen oft schneller und aggressiver, neigen eher zur Metastasierung und haben im Allgemeinen eine schlechtere Prognose als gut differenzierte Tumoren. Der Begriff wird häufig verwendet, um Tumoren zu klassifizieren, bei denen eine genaue Bestimmung der Ursprungszelle aufgrund der fehlenden Differenzierung nicht möglich ist.

Synonyms - undifferenziertes, undifferenzierte
Urease

Urease ist ein Enzym, das Harnstoff in Ammoniak (NH₃) und Kohlendioxid (CO₂) spaltet. Es kommt in bestimmten Bakterien, Pilzen und Pflanzen vor und spielt eine wichtige Rolle im Stickstoffstoffwechsel.

Harnstoff-Hydrolyse durch Urease:

CO(NH₂)₂ + H₂O → 2 NH₃ + CO₂

Bakterielle Urease und klinische Relevanz

  • Helicobacter pylori: Produziert Urease zur Neutralisation der Magensäure, was zur Gastritis und Ulkusbildung beiträgt
  • Urease-positive Harnwegsinfektionen: Bakterien wie Proteus mirabilis erhöhen den Urin-pH durch Ammoniakbildung, fördern die Steinbildung (Struvit-Steine)
  • Diagnostik: Urease-Test (z. B. CLO-Test) zur H. pylori-Nachweismethodik
Synonyms - Ureaseaktivität
Uterus
Uterus (Gebärmutter)
Der Uterus (Gebärmutter) ist ein muskuläres, hohlorganförmiges Fortpflanzungsorgan der Frau, das der Aufnahme einer befruchteten Eizelle, der Entwicklung des Embryos und Fötus sowie der Geburt dient. Er liegt im kleinen Becken zwischen Harnblase und Rektum.
Aufbau
  • Corpus uteri (Gebärmutterkörper): Oberer, größter Teil des Uterus, in dem sich die Schwangerschaft entwickelt.
  • Fundus uteri: Oberer Pol des Corpus uteri, zwischen den Einmündungen der Eileiter gelegen.
  • Cervix uteri (Gebärmutterhals): Übergang zur Scheide, enthält den Zervikalkanal.
  • Isthmus: Engstelle zwischen Corpus und Cervix.
Wandschichten
  • Endometrium: Schleimhaut, die zyklisch aufgebaut und bei der Menstruation abgestoßen wird.
  • Myometrium: Starke Muskelschicht, verantwortlich für Wehen und Menstruationskontraktionen.
  • Perimetrium: Äußere Bindegewebsschicht (Teil des Bauchfells).
Funktion
  • Ort der Einnistung der befruchteten Eizelle und Entwicklung der Schwangerschaft.
  • Schleimhautaufbau im Menstruationszyklus durch hormonelle Regulation.
  • Geburtsorgan durch Kontraktion des Myometriums während der Wehen.
Bildgebung
  • Sonographie (transabdominal/transvaginal): Standardverfahren zur Darstellung von Uterusform, -größe, Schleimhaut und Myomen.
  • MRT: Ergänzend bei unklaren Befunden oder Tumorverdacht.
Vena cava

Die Vena cava ist eine große Hohlvene, die das venöse Blut aus dem Körperkreislauf zum rechten Vorhof des Herzens leitet. Es gibt zwei Hauptabschnitte:

  • Vena cava superior: Drainiert Blut aus Kopf, Hals, Armen und oberem Thorax
  • Vena cava inferior: Führt Blut aus Abdomen, Becken und unteren Extremitäten
Pathologische Relevanz
  • V.-cava-superior-Syndrom: Kompression (z. B. Tumor) → Gesichts- und Halsvenenstauung
  • Thrombose: Z. B. bei Tumorinvasion oder zentralvenösen Kathetern
  • Infiltration durch Tumoren: v. a. bei Nierenzellkarzinom, retroperitonealen Sarkomen
Diagnostik
  • Bildgebung: CT, MRT, Sonografie
  • Pathologie: Nachweis von Tumorinvasion wichtig für Staging und Therapieplanung
Vene

Venen sind Blutgefäße des Niederdrucksystems, die das Blut aus der Peripherie zum Herzen zurückführen. Sie enthalten in der Regel sauerstoffarmes Blut (mit Ausnahme der Lungenvenen) und besitzen häufig Venenklappen zur Verhinderung des Rückstroms.

Histologischer Aufbau
  • Tunica intima: Endothel mit subendothelialem Bindegewebe; dünner als in Arterien
  • Tunica media: Wenige glatte Muskelzellen, lockeres Bindegewebe; deutlich dünner als bei Arterien
  • Tunica adventitia: Kräftige äußere Bindegewebsschicht mit kollagenen und elastischen Fasern; häufig dicker als die Media
  • Venenklappen: Taschenförmige Duplikaturen der Intima, v. a. in Extremitätenvenen
Histologische Besonderheiten
  • Unregelmäßiges Lumen, oft kollabiert
  • Wenig oder kein elastisches Material in der Media
  • Adventitia kann Vasa vasorum enthalten
Pathologische Veränderungen
  • Phlebosklerose: Bindegewebige Umwandlung der Venenwand, v. a. bei chronischer Stauung
  • Thrombose: Bildung eines Thrombus im Venenlumen (z. B. tiefe Beinvenenthrombose, Sinusthrombose)
  • Varikose: Irreguläre, dilatierte Venen mit Wandverdünnung und Klappeninsuffizienz
  • Entzündliche Veränderungen: Phlebitis (z. B. im Rahmen einer Thrombophlebitis oder Infektion)
Klinische Relevanz
  • Venenpathologien wie Thrombosen und Varizen sind häufige Erkrankungen mit hohem klinischem Stellenwert
  • Histologische Beurteilung bei resezierten Gefäßen (z. B. in Darmresektaten, Organpräparaten) zur Beurteilung von Stauungsphänomenen, Gefäßbeteiligung durch Tumoren oder Gefäßveränderungen bei Entzündungen
Synonyms - Venen,venös,venöse,venöses,venösem
Viren
Viren sind intrazelluläre obligate Parasiten, die keinen eigenen Stoffwechsel besitzen und zur Replikation auf Wirtszellen angewiesen sind. Sie bestehen aus genetischem Material (DNA oder RNA), einer Proteinhülle (Kapsid) und bei einigen einer Lipidhülle.
Eigenschaften von Viren
  • Keine eigenständige Replikation – abhängig von der Wirtszellmaschinerie
  • Bestehen aus DNA oder RNA, entweder einzelsträngig (ss) oder doppelsträngig (ds)
  • Infizieren spezifische Zelltypen durch Interaktion mit Zellrezeptoren
Wichtige humanpathogene Viren
  • DNA-Viren: Herpesviren (HSV, CMV, EBV), Hepatitis-B-Virus (HBV), Papillomaviren (HPV)
  • RNA-Viren: SARS-CoV-2, Influenza, HIV, Hepatitis-C-Virus (HCV), Masernvirus
  • Onkogene Viren: HPV (Zervixkarzinom), EBV (Burkitt-Lymphom), HBV/HCV (hepatozelluläres Karzinom)
Pathogenese
  • Bindung an spezifische Zellrezeptoren → Aufnahme in die Zelle
  • Freisetzung des Genoms → Nutzung der Wirtszellmaschinerie für Replikation
  • Zytopathische Effekte, Immunaktivierung oder Onkogenese
Klinische Relevanz
  • Virale Infektionen können akut, chronisch oder latent verlaufen
  • Gezielte antivirale Therapien (z. B. Protease- und Polymerase-Inhibitoren)
  • Prävention durch Impfungen (z. B. gegen HPV, HBV, Influenza)
Synonyms - Virus,viral,virale,virales
Vitamin B12
Vitamin B12korrinbasierten Cobalamine, die zentral ein Cobalt-Ion enthalten. Es spielt eine zentrale Rolle im Ein-Kohlenstoff-Stoffwechsel, bei der DNA-Synthese sowie in der Myelinsynthese und Hämatopoese.
Molekulare Funktion
  • Wirksame Formen: Methylcobalamin (Cytosol) und Adenosylcobalamin (Mitochondrien)
  • Cofaktor der Methionin-Synthase (Homocystein → Methionin) und Methylmalonyl-CoA-Mutase (Methylmalonyl-CoA → Succinyl-CoA)
Resorption und Transport
  • Bindung im Magen an Haptocorrin, später an Intrinsic Factor (IF) aus Belegzellen
  • Resorption im terminalen Ileum über den Rezeptor Cubilin
  • Transport im Blut gebunden an Transcobalamin II (TC-II) zur zellulären Aufnahme
Normalwerte im Serum
  • Gesamt-Vitamin-B12: ca. 200–900 ng/l
  • Funktionell relevant ist vor allem der Transcobalamin-gebundene Anteil (Holotranscobalamin)
Klinische Relevanz
  • Typ-A-Gastritis: Autoimmunbedingter Verlust der Belegzellen → Intrinsic-Factor-Mangel → B12-Mangel → megaloblastäre Anämie, ggf. neurologische Symptome
  • Weitere Ursachen: Resorptionsstörungen (z. B. Ileumresektion, bakterielle Überwucherung), vegane Ernährung
  • Diagnostik: Serum-B12, Holotranscobalamin, Methylmalonsäure, Homocystein
Synonyms - Vitamin-B12-Mangel,Vitamin-B12,Vitamin-B12-Mangel,Vitamin-B12-Substitution
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