Loss of Heterozygosity (LOH) bezeichnet den Verlust einer heterozygoten genetischen Region, bei der eine zuvor vorhandene normale (wildtypische) und eine mutierte Allel-Kopie durch den Verlust der normalen Kopie zu einem homozygoten mutierten Zustand übergeht. LOH tritt häufig in Tumorsuppressorgenen auf und fördert die Tumorentstehung.
Pathologische Relevanz
- Wichtiger Mechanismus bei der Inaktivierung von Tumorsuppressorgenen (z. B. TP53, RB1, BRCA1, PTEN).
- LOH ist ein Schlüsselmechanismus im sogenannten Two-Hit-Modell der Tumorentstehung nach Knudson.
- Erhöhte genetische Instabilität fördert Karzinogenese.
Nachweis
- Analysen durch Next-Generation-Sequencing (NGS), Mikrosatelliten-Analysen oder Comparative Genomic Hybridization (CGH).
- Kann als Marker für homologe Rekombinationsdefizienz (HRD) dienen, z. B. bei BRCA-mutierten Tumoren.
Klinische Relevanz
- LOH im BRCA1/2-Bereich dient als prädiktiver Biomarker für die Wirksamkeit von PARP-Inhibitoren in Ovarial- und Brustkrebs.
- LOH in TP53 oder RB1 wird mit aggressiveren Tumorverläufen assoziiert.
Synonyms:
LOH