Kardiomyopathie
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- Definition: Herzmuskelerkrankung, die zu strukturellen oder funktionellen Veränderungen des Myokards führt.
- Klassifikation:
- Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM): Verdickung des Herzmuskels.
- Dilatative Kardiomyopathie (DCM): Erweiterung der Herzkammern.
- Restriktive Kardiomyopathie (RCM): Steifheit des Myokards.
- Arrhythmogene rechtsventrikuläre Kardiomyopathie (ARVC): Ersatz von Myokard durch Fett- oder Bindegewebe.
- Unklassifizierte Formen.
- Ätiologie:
- Genetisch (familiäre Formen)
- Erworben (Infektionen, Toxine, Autoimmunerkrankungen)
- Symptome: Dyspnoe, Müdigkeit, Palpitationen, Synkopen.
- Diagnostik: EKG, Echokardiographie, MRT, Herzbiopsie.
- Therapie: Medikamentöse Behandlung, implantierbarer Defibrillator (ICD), Herztransplantation in fortgeschrittenen Fällen.
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Interleukin-1β
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Interleukin-1β (IL-1β) ist ein proinflammatorisches Zytokin, das eine zentrale Rolle in der angeborenen Immunabwehr und der Entzündungsreaktion spielt. Es wird primär von Makrophagen und Monozyten nach Aktivierung des Inflammasoms produziert.
Funktion
- Bindet an den IL-1-Rezeptor (IL-1R) und aktiviert NF-κB- und MAPK-Signalwege
- Fördert die Inflammation durch Induktion von Adhäsionsmolekülen, Chemokinen und weiteren Zytokinen
- Reguliert Fieber durch Aktivierung des Hypothalamus → Pyrogen
Klinische Relevanz
- Autoimmunerkrankungen: IL-1β ist zentral bei Rheumatoider Arthritis, Morbus Crohn und Autoinflammationssyndromen
- Therapeutische Hemmung: Einsatz von IL-1-Antagonisten wie Anakinra (IL-1R-Antagonist) oder Canakinumab (monoklonaler IL-1β-Antikörper)
- Sepsis: Übermäßige IL-1β-Produktion kann zum Zytokinsturm und systemischer Entzündung führen
Synonyms -
IL-1β
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Fibrose
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- Definition: Pathologische Vermehrung von Bindegewebe in Organen oder Geweben.
- Ätiologie: Chronische Entzündungen, ischämische Schäden, toxische Schädigungen, Autoimmunerkrankungen.
- Pathogenese:
- Aktivierung von Fibroblasten und Myofibroblasten.
- Vermehrte Kollagenproduktion (v.a. Typ I und Typ III Kollagen).
- Umbau der extrazellulären Matrix (ECM).
- Progressive Gewebevernarbung und Verlust der normalen Architektur.
- Morphologische Kriterien:
- Vermehrung von kollagenen Fasern im interstitiellen Raum.
- Verminderte Zellzahl, aber vermehrtes Bindegewebe.
- Veränderung der Gewebearchitektur mit Destruktion des funktionellen Parenchyms.
- Ansammlung von ECM-Komponenten (z.B. Proteoglykane).
- Relevanz: Führt zu Funktionsverlust im betroffenen Organ (z.B. Lunge, Leber, Niere).
- Histopathologische Befunde:
- Homogene eosinophile Färbung des kollagenen Bindegewebes.
- Verdickung der Basalmembranen (z.B. bei Kapillaren).
- Fibroblastenproliferation und evtl. Myofibroblastenbildung.
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CK7
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Zytokeratin 7 (CK7) ist ein Intermediärfilamentprotein, das vor allem in epithelialen Zellen exprimiert wird. Es dient als immunhistochemischer Marker zur Differenzierung epithelialer Tumoren und zeigt eine zytoplasmatische Färbung.
- CK7-positiv:
- Adenokarzinome der Lunge (CK7+, TTF-1+)
- Mammakarzinome (CK7+, GATA3+)
- Ovarialkarzinome (CK7+, PAX8+)
- Endometriumkarzinome (CK7+, PAX8+, ER+)
- Gallengangskarzinome (CK7+, CK19+, CA19-9+)
- Urothelkarzinome (CK7+, CK20+, GATA3+)
- CK7-negativ:
Klinische Relevanz
- Wichtiger Marker in der Differentialdiagnostik epithelialer Tumoren
- Kombiniert mit CK20 zur Unterscheidung gastrointestinaler und nicht-gastrointestinaler Karzinome
- Ergänzt durch weitere Marker wie TTF-1 (Lungenkarzinome), PAX8 (gynäkologische Tumoren) und CDX2 (darmassoziierte Tumoren)
Synonyms -
CK7:, CK7+,CK7 +
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CK20
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Zytokeratin 20 (CK20) ist ein Intermediärfilamentprotein, das vor allem in epithelialen Zellen des Magen-Darm-Trakts, der Urothelschleimhaut und bestimmter Drüsen exprimiert wird. Es zeigt eine zytoplasmatische Färbung und dient als wichtiger immunhistochemischer Marker in der Tumordiagnostik.
- CK20-positiv:
- CK20-negativ:
- Lungenkarzinome (CK20-, CK7+, TTF-1+)
- Mammakarzinome (CK20-, CK7+, GATA3+)
- Ovarialkarzinome (CK20-, CK7+, PAX8+)
- Hepatozelluläres Karzinom (CK20-, HepPar-1+, Arginase-1+)
- Prostatakarzinom (CK20-, CK7-, NKX3.1+, PSA+)
Klinische Relevanz
- Wichtiger Marker zur Abgrenzung von gastrointestinalen (CK20+) und nicht-gastrointestinalen Karzinomen (CK20-)
- Kombination mit CK7 zur Differenzierung von Tumorentitäten
- Ergänzung durch weitere Marker wie CDX2 (darmassoziierte Tumoren), GATA3 (urotheliale Tumoren) und TTF-1 (Lungentumoren)
Synonyms -
CK20+,CK20:,Ck20
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CDX2
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CDX2 ist ein nukleärer Transkriptionsfaktor, der eine zentrale Rolle in der Differenzierung und Homöostase des intestinalen Epithels spielt. Es dient als wichtiger immunhistochemischer Marker zur Identifikation gastrointestinaler Tumoren und zeigt eine nukleäre Färbung.
- CDX2-positiv:
- CDX2-negativ:
- Lungenkarzinome (CDX2-, CK7+, TTF-1+)
- Mammakarzinome (CDX2-, CK7+, GATA3+)
- Hepatozelluläres Karzinom (CDX2-, HepPar-1+, Arginase-1+)
- Prostatakarzinom (CDX2-, CK7-, NKX3.1+, PSA+)
- Urothelkarzinome (CDX2-, CK20+, CK7+, GATA3+)
Klinische Relevanz
- Wichtiger Marker zur Identifikation gastrointestinaler Tumoren
- Kombiniert mit CK20 zur Abgrenzung von anderen Adenokarzinomen
- Ergänzung durch weitere Marker wie GATA3 (urotheliale Tumoren, Mammakarzinome) und TTF-1 (pulmonale Tumoren)
Synonyms -
CDX2+,CDX2:
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CDKN2A
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Eigenschaft | Details |
Gen-Standort |
Chromosom 9p21 |
Kodierte Proteine |
- p16INK4a: Hemmt CDK4/6, blockiert den Zellzyklus (G1/S-Übergang).
- p14ARF: Stabilisiert p53 durch Hemmung von MDM2.
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Funktion |
Tumorsuppressor, Zellzyklusregulation, Apoptoseförderung. |
Assoziierte Tumoren |
Melanom, Pankreaskarzinom, Glioblastom, Kopf-Hals-Karzinom, u. a. |
Familiäres Risiko |
Keimbahnmutationen bei familiärem Melanomsyndrom und erhöhtem Pankreaskarzinomrisiko. |
Mutationen |
Deletionen, Punktmutationen oder epigenetische Inaktivierung in vielen Tumorarten. |
Diagnostische Bedeutung |
Marker für Tumorprogression und familiäres Melanom. |
Therapeutische Relevanz |
Ziel bei CDK4/6-Inhibitoren wie Palbociclib zur Zellzykluskontrolle. |
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BRAF
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Quelle:Emw CC BY-SA 3.0
Gen: Protoonkogen auf Chromosom 7q34. Funktion: Kodiert für die Serin/Threonin-Proteinkinase B-Raf, die eine Schlüsselrolle im MAPK/ERK-Signalweg spielt und somit Zellteilung, -differenzierung und -sekretion reguliert. Lokalisation: Vorwiegend im Zytoplasma, wo es als Teil des RAS/RAF/MEK/ERK-Signalwegs fungiert.
Erkrankungen
- Krebs: Mutationen im BRAF-Gen, insbesondere die V600E-Mutation, sind häufig in Melanomen, Schilddrüsenkarzinomen, kolorektalen Karzinomen und anderen Tumoren nachweisbar und führen zu unkontrolliertem Zellwachstum.
- Cardiofaziokutanes Syndrom: Keimbahnmutationen in BRAF können zu dieser Entwicklungsstörung mit Herzfehlern, charakteristischen Gesichtszügen und Hautanomalien führen.
Molekulare Merkmale
- Mutationen: Aktivierende Punktmutationen, wie V600E, resultieren in einer konstitutiven Aktivierung der Kinase und somit in einer dauerhaften Stimulation des MAPK/ERK-Signalwegs.
- Signalwege: B-Raf ist ein zentraler Bestandteil des MAPK/ERK-Signalwegs und vermittelt Signale von Zelloberflächenrezeptoren zu nukleären Effektoren, die für Zellproliferation und -differenzierung verantwortlich sind.
Kurz: BRAF ist ein essentielles Gen in der Regulation des Zellwachstums, dessen Mutationen häufig zur Onkogenese beitragen.
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autosomal-dominant
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- Definition: Erbgang, bei dem eine Mutation auf einem der beiden Autosomen (nicht-Geschlechtschromosomen) ausreicht, um eine Erkrankung zu verursachen.
- Vererbung: Ein betroffenes Elternteil hat eine 50%-ige Wahrscheinlichkeit, die Mutation an Nachkommen weiterzugeben.
- Geschlechterverteilung: Männer und Frauen sind gleichermaßen betroffen, da es sich um Autosomen und nicht um Geschlechtschromosomen handelt.
- Klinische Merkmale: Betroffene zeigen oft Symptome in jeder Generation (vertikale Vererbung).
- Beispiele: Marfan-Syndrom, Chorea Huntington, familiäre Hypercholesterinämie.
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