Ballaststoffe

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Term Definition
Ballaststoffe
Ballaststoffe sind unverdauliche pflanzliche Polysaccharide, die eine zentrale Rolle in der Darmgesundheit und Krankheitsprävention spielen. Sie werden in lösliche (z. B. Pektine) und unlösliche (z. B. Zellulose) Ballaststoffe unterteilt.
Physiologische Effekte
  • Erhöhte Stuhlmasse: Beschleunigte Darmpassage, verminderte Kontaktzeit potenzieller Karzinogene
  • Fermentation im Kolon: Produktion von kurzkettigen Fettsäuren (SCFA) → entzündungshemmende Wirkung
  • Bindung von Gallensäuren: Reduzierte sekundäre Gallensäuren, die karzinogen wirken können
Pathologische Relevanz
  • Kolorektales Karzinom: Schutz durch Verdünnung karzinogener Substanzen und Förderung gesunder Mikrobiota
  • Divertikulose: Unzureichende Ballaststoffzufuhr fördert intraluminalen Druckanstieg → Divertikelbildung
  • Diabetes mellitus: Lösliche Ballaststoffe verlangsamen Glukoseaufnahme, verbessern Insulinsensitivität
  • Atherosklerose: Senkung des LDL-Cholesterins durch Bindung von Gallensäuren
Pathologische Veränderungen bei Ballaststoffmangel
  • Atrophie der Kolonschleimhaut: Reduzierte SCFA-Produktion, beeinträchtigte Barrierefunktion
  • Dysbiose: Veränderung der Mikrobiota, erhöhte proinflammatorische Signalwege
  • Obstipation: Verlängerte Darmpassagezeit, erhöhte Toxinresorption
Klinische Relevanz
Synonyms: ballaststoffreiche Ernährung,ballaststoffarme,Ballaststoffen,Ballaststoffe