Hyperplastische Polypen |
Hyperplastische Polypen sind gutartige, epitheliale Schleimhautwucherungen, die vor allem im Kolon und Magen auftreten. Sie entstehen durch eine vermehrte Zellproliferation mit gestörter Abschilferung, zeigen jedoch keine relevante Dysplasie.
Vorkommen
- Kolon: Häufigste nicht-neoplastische Polypen des Dickdarms, meist im distalen Kolon und Rektum
- Magen: Oft im Antrum, häufig assoziiert mit chronischer Gastritis oder Protonenpumpenhemmern
Pathogenese
- Erhöhte Zellproliferation durch chronische Reizung der Schleimhaut
- Im Kolon oft durch epigenetische Veränderungen, z. B. CpG-Insel-Methylierung
- Im Magen assoziiert mit H. pylori-Gastritis oder Langzeit-PPI-Therapie
Molekulare Merkmale
- In hyperplastischen Kolonpolypen können epigenetische Veränderungen wie MLH1-Promotormethylierung auftreten
- Geringes malignes Potenzial, aber einige hyperplastische Polypen (insbesondere im proximale Kolon) können Teil des serrierten Karzinogenesewegs sein
Klinische Bedeutung
- Meist zufälliger Befund, keine spezifische Therapie notwendig
- Größere Polypen oder proximale hyperplastische Polypen sollten histologisch abgeklärt werden
- Unterscheidung von serratierten Läsionen (sessile serratierte Läsionen, traditionelle serratierte Adenome) wichtig, da diese ein erhöhtes Karzinomrisiko haben
Synonyms:
hyperplastische Polypen, hyperplastischer Polyp
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