Fernmetastase
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Eine Fernmetastase ist eine Tochtergeschwulst, die sich durch Absiedlung von Tumorzellen in entfernten Organen oder Geweben vom Primärtumor bildet. Diese Metastasen entstehen, wenn Tumorzellen in die Blut- oder Lymphbahnen gelangen und sich in Organen wie Leber, Lunge, Knochen oder Gehirn ansiedeln. Fernmetastasen kennzeichnen ein fortgeschrittenes Tumorstadium und verschlechtern oft die Prognose der Erkrankung.
Synonyms -
Fernmetastasen, Fernmetastasierung, fernmetastasiert
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FGFR
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FGFR1–4 (Fibroblast Growth Factor Receptors) sind eine Familie von Rezeptor-Tyrosinkinasen, die durch die Gene FGFR1 (8p11.23), FGFR2 (10q26.13), FGFR3 (4p16.3) und FGFR4 (5q35.2) kodiert werden. Sie binden verschiedene Fibroblast Growth Factors (FGFs) und steuern Zellproliferation, Differenzierung, Migration und Angiogenese.
Pathologische Relevanz
- Onkogene Aktivierung: Mutationen, Amplifikationen oder Fusionen in FGFR-Genen führen zu einer konstitutiven Signalaktivierung und sind mit Tumorentstehung assoziiert.
- FGFR1: Amplifikationen treten in Lungen-, Brust- und Plattenepithelkarzinomen auf.
- FGFR2: Mutationen oder Fusionen sind bei Endometriumkarzinom, Magen- und cholangiozellulärem Karzinom nachweisbar.
- FGFR3: Punktmutationen wie S249C oder Y373C kommen in Urothelkarzinomen häufig vor.
- FGFR4: Aktivierende Mutationen sind mit hepatozellulärem Karzinom (HCC) assoziiert.
Diagnostik
Therapeutische Relevanz
- FGFR-Inhibitoren: Erdafitinib (Urothelkarzinom), Pemigatinib (Cholangiokarzinom), Futibatinib (HCC).
- Zielgerichtete Therapie: Insbesondere für FGFR2- und FGFR3-alterierte Tumoren.
- Resistenzmechanismen: Sekundäre Mutationen oder alternative Signalwege können zu Resistenzen führen.
Synonyms -
FGFR1,FGFR2,FGFR3,FGFR4
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Fibrin
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Fibrin ist ein unlösliches Protein, das durch enzymatische Spaltung von Fibrinogen durch Thrombin entsteht und eine zentrale Rolle in der Blutgerinnung spielt. Es bildet ein stabilisierendes Netzwerk innerhalb eines Thrombus und ist Bestandteil des Wundheilungsprozesses.
Pathologische Relevanz
- Fibrinablagerungen sind typisch bei akuten Entzündungen, Ulzerationen, Thrombosen und in Gefäßwänden (z. B. Vaskulitiden).
- Bei Ulzera und Erosionen der Schleimhaut (z. B. Magen, Darm, Haut) findet sich oberflächlich häufig ein fibrinös-exsudativer Belag.
- Fibrin ist wesentlicher Bestandteil von Wundschorf und deckt nekrotisches Gewebe bei der Koagulationsnekrose ab.
Histologische Darstellung
- In der HE-Färbung erscheint Fibrin als amorphes, eosinophiles (rosa) Material, oft schichtweise gelagert oder netzartig.
- Kann mit Spezialfärbungen wie MSB (Martius Scarlet Blue) oder Phosphotungstinsäure-Hämatoxylin (PTAH) differenziert dargestellt werden.
Klinische Bedeutung
- Fibrinablagerungen helfen bei der Beurteilung akuter Entzündungen, Thromben und Ulzerationen.
- Im Wundschorf dient Fibrin als <b"provisorisches matrixmaterial<="" b=""> für Zellmigration und Heilung.</b"provisorisches>
Synonyms -
fibrinös,fibrinöse,fibrinöses,Fibrinauflagerung
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Fibroblast
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Ein Fibroblast ist eine spezialisierte, spindelförmige Zelle des Bindegewebes, die eine zentrale Rolle bei der Synthese und dem Erhalt der extrazellulären Matrix (EZM) spielt. Fibroblasten sind die Hauptproduzenten von Kollagen, Elastin, Proteoglykanen und anderen Matrixbestandteilen, die die strukturelle Integrität und Funktion des Gewebes gewährleisten.
Funktionen:
- Matrixproduktion: Fibroblasten synthetisieren Kollagene (v. a. Typ I und III), Fibronectin, und Hyaluronsäure.
- Wundheilung: Sie proliferieren und migrieren in verletztes Gewebe, wo sie Narbengewebe bilden.
- Gewebserneuerung: Sie regulieren den Umbau der EZM durch die Produktion von Matrix-Metalloproteinasen (MMPs) und deren Inhibitoren (TIMPs).
- Interaktion mit anderen Zellen: Fibroblasten beeinflussen die Funktion von Immunzellen und Endothelzellen und spielen so eine Rolle bei Entzündungen und Tumorprogression.
In aktivierten Zuständen, z. B. bei Wundheilung oder Tumorbildung, werden Fibroblasten oft als Myofibroblasten bezeichnet, gekennzeichnet durch die Expression von α-Smooth-Muscle-Actin (α-SMA) und erhöhte kontraktile Eigenschaften.
Synonyms -
Fibroblasten,fibroblastär
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Fibrose
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- Definition: Pathologische Vermehrung von Bindegewebe in Organen oder Geweben.
- Ätiologie: Chronische Entzündungen, ischämische Schäden, toxische Schädigungen, Autoimmunerkrankungen.
- Pathogenese:
- Aktivierung von Fibroblasten und Myofibroblasten.
- Vermehrte Kollagenproduktion (v.a. Typ I und Typ III Kollagen).
- Umbau der extrazellulären Matrix (ECM).
- Progressive Gewebevernarbung und Verlust der normalen Architektur.
- Morphologische Kriterien:
- Vermehrung von kollagenen Fasern im interstitiellen Raum.
- Verminderte Zellzahl, aber vermehrtes Bindegewebe.
- Veränderung der Gewebearchitektur mit Destruktion des funktionellen Parenchyms.
- Ansammlung von ECM-Komponenten (z.B. Proteoglykane).
- Relevanz: Führt zu Funktionsverlust im betroffenen Organ (z.B. Lunge, Leber, Niere).
- Histopathologische Befunde:
- Homogene eosinophile Färbung des kollagenen Bindegewebes.
- Verdickung der Basalmembranen (z.B. bei Kapillaren).
- Fibroblastenproliferation und evtl. Myofibroblastenbildung.
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Fieber
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Fieber ist eine regulierte Erhöhung der Körperkerntemperatur über den Normwert von ca. 37 °C, meist infolge einer Immunreaktion auf Infektionen, Entzündungen oder andere systemische Reize. Es ist ein Teil der physiologischen Abwehrmechanismen des Körpers.
Medizinische Definition
- Fieber beginnt definitionsgemäß bei einer Körperkerntemperatur ≥ 38,0 °C (rektal gemessen).
- Subfebrile Temperaturen: 37,5 – 37,9 °C.
- Hyperpyrexie: > 41,5 °C – potenziell lebensbedrohlich.
- Aktivierung von pyrogenen Zytokinen (z. B. IL-1, IL-6, TNF-α) durch Infektionen oder Gewebeschäden.
- Diese beeinflussen das thermoregulatorische Zentrum im Hypothalamus → Sollwertanhebung.
- Folge: Vasokonstriktion, Kältezittern, Muskelaktivität → Temperaturanstieg.
Klinische Relevanz
- Häufiges Leitsymptom bei Infektionen, Autoimmunerkrankungen und malignen Erkrankungen.
- Wichtiger diagnostischer Hinweis bei systemischen Entzündungsreaktionen (z. B. Sepsis, Vaskulitiden).
- Fieberverlauf (kontinuierlich, intermittierend, remittierend) kann diagnostisch richtungsweisend sein.
Synonyms -
febril,febrile,subfebril,subfebrile,Hyperpyrexie
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Foveoläre Hyperplasie
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Foveoläre Hyperplasie bezeichnet eine reaktive, gutartige Vermehrung der foveolären (oberflächlichen mukösen) Zellen des Magens, typischerweise infolge chronischer Reizung oder Entzündung. Sie tritt v. a. im Rahmen einer reaktiven (chemischen) Gastropathie auf, z. B. bei Gallereflux oder NSAR-Einnahme.
Histologische Merkmale
- Verlängerte Foveolen, die bis tief in die Mukosa reichen
- Verzweigte und irregulär angeordnete Foveolen mit Becherzell-artigem, mukösem Zytoplasma
- Vermehrung schleimbildender Epithelzellen ohne Dysplasie
- Begleitend: Oberflächliche Erosionen, Ödem und fibroblastisch erweiterte Lamina propria
- Geringgradiges, oft lymphoplasmazelluläres Infiltrat
Klinische Relevanz
- Häufiger histologischer Befund bei chemischer Gastropathie (Typ-C-Gastritis), Reflux oder chronischer Reizung
- Abgrenzung zu neoplastischen Läsionen (z. B. foveoläres Adenom oder Frühkarzinom) wichtig
- In der Regel benigne und reversibel nach Eliminierung der Ursache
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Fumarat-Hydratase (FH)-Defizienz
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Fumarat-Hydratase (FH) ist ein Enzym des Zitratzyklus, das die Umwandlung von Fumarat zu Malat katalysiert. Eine FH-Defizienz kann genetisch bedingt (Keimbahnmutation im FH-Gen auf Chromosom 1q43) oder somatisch erworben sein und ist mit bestimmten Tumorentitäten assoziiert.
Pathologische Relevanz
- Hereditäres Leiomyomatose-Renalzellkarzinom-Syndrom (HLRCC): Autosomal-dominante Erkrankung mit kutanen und uterinen Leiomyomen sowie aggressivem Nierenzellkarzinom (FH-defizient).
- FH-defiziente Tumoren: Meist hochgradige, eosinophile, papillären oder zystischen Nierenzellkarzinome; auch uterine Leiomyome mit auffälliger Zellatypie.
Diagnostik
- Immunhistochemie: Verlust der FH-Proteinexpression in Tumorzellen, interner Positivkontrolle beachten.
- Molekulargenetik: Nachweis von FH-Mutationen zur Bestätigung (Keimbahn oder somatisch).
Klinische Relevanz
- FH-defiziente Nierenzellkarzinome sind biologisch aggressiv und oft therapieresistent.
- Bei Nachweis: genetische Beratung und Screening auf HLRCC empfohlen.
- FH als potenzielles Target für neue Therapien in der Forschung.
Synonyms -
FH-Defizienz
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Gain-of-Function-Mutationen
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Gain-of-Function-Mutationen (GOF) sind genetische Veränderungen, die zu einer verstärkten, konstitutiven oder neuen Funktion eines Proteins führen. Diese Mutationen können die Zellproliferation, Signaltransduktion oder Resistenzmechanismen in Tumorzellen fördern.
Mechanismen
- Erhöhte Aktivität: Verstärkte Enzymfunktion oder Rezeptoraktivierung (z. B. konstitutive Kinaseaktivierung).
- Stabilisierung des Proteins: Verhindert Abbau oder erhöht die Halbwertszeit (z. B. MET-Exon-14-Skipping).
- Neue Funktionen: Änderung der Substratspezifität oder Interaktionen mit neuen Proteinen.
Beispiele in der Onkologie
- EGFR (L858R, Exon-19-Deletionen): Führt zu einer konstitutiven Kinaseaktivität im nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom.
- KRAS (G12D, G12C): Dauerhafte Aktivierung des MAPK-Signalwegs in Kolorektal- und Pankreaskarzinomen.
- BRAF (V600E): Hyperaktivierung des MAPK-Signalwegs in Melanomen.
- PIK3CA (H1047R): Verstärkte PI3K-Signalgebung in Brust- und Endometriumkarzinomen.
Klinische Relevanz
- Wichtige Zielstrukturen für Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKIs) oder monoklonale Antikörper.
- Prädiktive Marker für die Therapieentscheidung, z. B. KRAS-G12C-Inhibitoren (Sotorasib, Adagrasib).
- Erkennung mittels Next-Generation-Sequencing (NGS) für personalisierte Behandlungsstrategien.
Synonyms -
GoF-Mutationen,GoF-Mutation
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Gallensäure
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Gallensäuren sind amphiphile Steroide, die in der Leber aus Cholesterin gebildet werden und eine zentrale Rolle bei der Fettverdauung und -resorption im Dünndarm spielen. In konjugierter Form mit Glycin oder Taurin liegen sie im Darm meist als Gallensalze vor.
- Primäre Gallensäuren: Cholsäure, Chenodesoxycholsäure – in der Leber gebildet
- Sekundäre Gallensäuren: Desoxycholsäure, Lithocholsäure – durch bakterielle Umwandlung im Kolon
Funktion
- Emulgieren von Fetten zur Bildung von Mizellen für die Absorption im Dünndarm
- Fördern die Aufnahme von Fettsäuren, Cholesterin und fettlöslichen Vitaminen
- Regulieren den enterohepatischen Kreislauf über FXR und TGR5-Rezeptoren
Klinische Relevanz
- Gallensäureverlust (z. B. bei Ileumresektion) kann zu Gallensäure-Diarrhö führen
- Erhöhte Konzentrationen von sekundären Gallensäuren gelten als tumorbegünstigend im Kolon
- Therapeutisch wird z. B. Ursodesoxycholsäure bei cholestatischen Lebererkrankungen eingesetzt
Synonyms -
Gallensäuren,Gallensalze,Gallensalz
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Gallereflux
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Gallereflux bezeichnet den Rückfluss von Galle aus dem Duodenum in den Magen (duodenogastraler Reflux) oder bis in die Speiseröhre (biliogaströser bzw. biliös-ösophagealer Reflux). Er tritt meist unabhängig von einer Refluxkrankheit mit Magensäure auf, kann diese jedoch verstärken.
Pathophysiologie
- Verlust der pylorischen Barrierefunktion nach Operationen (z. B. Magenresektion, Billroth-I/II, Ösophagusresektion)
- Störung der Magenmotilität oder erhöhter intraduodenaler Druck
- Galle enthält Gallensäuren und Lysolecithin, die schleimhauttoxisch wirken, besonders in Kombination mit Pepsin und Magensäure
Klinische Relevanz
- Symptome: Epigastrische Schmerzen, Übelkeit, Gallenerbrechen, Völlegefühl
- Kann zur biliären Refluxgastritis und im Langzeitverlauf zu Schleimhautveränderungen mit erhöhtem Karzinomrisiko führen
- Diagnose durch Gastroskopie, pH-Metrie und Bilirubin-Messung (z. B. Bilitec)
- Therapie: Prokinetika, Gallensäurebinder, in schweren Fällen operative Rekonstruktion
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Gastrektomie
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Gastrektomie bezeichnet die operative Entfernung des Magens. Je nach Ausmaß unterscheidet man zwischen partieller (Teilentfernung) und totaler Gastrektomie (vollständige Magenresektion). Die Operation wird bei malignen Tumoren, Therapie-refraktären Ulzera oder massiven Blutungen durchgeführt.
Indikationen
- Magenkarzinom (z. B. Adenokarzinom, Siegelringzellkarzinom)
- Gastrointestinale Stromatumoren (GIST)
- Ulkuskomplikationen: Perforation, Blutung, Penetration
- Bariatrische Chirurgie: selten, z. B. bei metabolischem Versagen nach Sleeve-Gastrektomie
Operationsformen
- Totale Gastrektomie: Entfernung des gesamten Magens inkl. Kardia und Pylorus
- Distale Gastrektomie: Resektion des unteren Magenanteils (z. B. bei Antrumkarzinomen)
- Proximale Gastrektomie: Entfernung des oberen Magenanteils (seltener)
Rekonstruktionsverfahren
- Roux-en-Y-Ösophagojejunostomie: Häufig nach totaler Gastrektomie
- Billroth-I/II: Nach partieller Resektion
Pathologische Relevanz bei Tumoren
- Untersuchung von Resektat, Resektionsrändern und Lymphknoten entscheidend für das Tumorstadium
- Beurteilung von Infiltrationstiefe (pT), Lymphangiosis, Perineuralscheideninvasion
- Histologischer Subtyp nach WHO- oder Laurén-Klassifikation bei Magenkarzinomen
Komplikationen und Spätfolgen
- Dumping-Syndrom (früh oder spät)
- Mangelernährung: insbesondere Vitamin B12-, Eisen- und Kalziummangel
- Refluxösophagitis oder Anastomosenstenosen
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Gastrin
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Gastrin ist ein gastrointestinales Peptidhormon, das hauptsächlich von den G-Zellen im Antrum des Magens produziert wird. Es stimuliert die Magensaftsekretion, fördert die mukosale Proliferation und erhöht die Magenmotilität.
Pathologische Relevanz
- Erhöht bei chronischer Gastritis Typ A (Autoimmungastritis, Korpusbetont): Hypochlorhydrie → Feedback-induzierte Gastrinerhöhung.
- Niedriger bei chronischer Gastritis Typ B (H. pylori, Antrumbetont): Normo- oder Hyperchlorhydrie mit reduzierter Gastrinfreisetzung.
- Gastrinom / Zollinger-Ellison-Syndrom: Pathologisch erhöhte Gastrinsekretion durch neuroendokrinen Tumor (meist Duodenum oder Pankreas) → Übersäuerung, Ulzera.
Nutzung in der Pathologie
- Immunhistochemischer Nachweis von Gastrin in G-Zellen zur Abgrenzung von Antrum- vs. Korpusmukosa in Biopsien (Gastrin+ = Antrumtypisch).
- Erhöhte Gastrinspiegel im Serum als diagnostischer Hinweis bei Autoimmungastritis oder Gastrinom.
- Unterscheidung der Gastritis-Typen sowie Lokalisation und Typisierung von neuroendokrinen Tumoren.
Synonyms -
Gastrin-Überstimulation,Gastrinerhöhung,Hypergastrinämie
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Gastritis
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Gastritis bezeichnet eine entzündliche Veränderung der Magenschleimhaut, die akut oder chronisch verlaufen kann. Sie kann durch Infektionen, Autoimmunprozesse, Medikamente oder toxische Substanzen ausgelöst werden und zeigt unterschiedliche histopathologische Muster je nach Ursache.
Ätiologie und Einteilung
Histopathologie
Klinische Relevanz
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Gefäßpathologie
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Gefäßpathologie befasst sich mit strukturellen und funktionellen Veränderungen der Blut- und Lymphgefäße, die zu hämodynamischen Störungen und Gewebeschädigungen führen können.
Hauptformen der Gefäßpathologien
- Arteriosklerose: Chronisch-progrediente Ablagerung von Lipiden, Entzündungszellen und Bindegewebe in der Intima → Gefäßverengung, Thromboserisiko.
- Vaskulitis: Entzündliche Gefäßerkrankungen durch Autoimmunreaktionen oder Infektionen (z. B. Riesenzellarteriitis, ANCA-assoziierte Vaskulitiden).
- Aneurysmen: Pathologische Erweiterung der Gefäßwand mit Risiko für Ruptur (z. B. Bauchaortenaneurysma).
- Thrombose und Embolie: Gefäßverschluss durch intravasale Gerinnselbildung, häufig in tiefen Beinvenen oder als arterielle Emboliequelle.
- Hypertonie-bedingte Gefäßveränderungen: Hyaline Arteriolosklerose, Mediaverdickung und endotheliale Dysfunktion.
Histopathologische Merkmale
- Arteriosklerotische Plaques mit Lipidkern, Schaumzellen und fibröser Kappe.
- Leukozyteninfiltrate bei Vaskulitiden, oft mit Gefäßnekrose.
- Thromben mit Plättchenaggregaten und fibrinreicher Struktur.
Klinische Relevanz
- Gefäßpathologien sind Hauptursache für Herzinfarkt, Schlaganfall und periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK).
- Therapieansätze umfassen Lipid- und Blutdrucksenker, Gerinnungshemmung sowie interventionelle Verfahren (z. B. Stents, Bypass-Operation).
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