Helicobacter pylori Gastritis
(H. pylori-induced gastritis)
Last Update: 08.02.2025
Helicobacter pylori
Rasterelektronenmikroskopische Aufnahme
Helicobacter pylori
ICD10: K29.6
Kategorie: Infektiöse Gastritis
Pathogen: Helicobacter pylori (WHO-Karzinogen Klasse I)
Chronische aktive Entzündung mit Infiltration durch neutrophile Granulozyten und Lymphozyten, Atrophie und intestinale Metaplasie.
Clarithromycin Zunehmende Resistenz weltweit (bis zu 30 % in Europa)
Metronidazol Häufige Resistenzentwicklung (besonders in Regionen mit hohem Antibiotikagebrauch)

Helicobacter pylori Gastritis

Allgemeines:

  • Definition: Chronische Entzündung der Magenschleimhaut, verursacht durch eine Infektion mit Helicobacter pylori. Die Erkrankung kann in chronische aktive Gastritis, atrophische Gastritis und intestinale Metaplasie übergehen.
  • Prävalenz: Weltweit hohe Prävalenz, insbesondere in Entwicklungsländern (>70 % in einigen Regionen). In Industrieländern liegt die Prävalenz bei etwa 20-40 %.
  • Risikofaktoren: Schlechte hygienische Verhältnisse, enger Kontakt zu infizierten Personen, genetische Prädisposition, erhöhter Salz- und Nitratkonsum.
  • Infektionsweg: Die Übertragung erfolgt primär fäkal-oral oder oral-oral. Insbesondere die Weitergabe innerhalb von Familien (z. B. durch gemeinsame Nutzung von Geschirr) sowie durch kontaminiertes Wasser oder Nahrungsmittel ist bedeutsam.
  • Pathogenese: H. pylori kolonisiert die Magenschleimhaut, produziert Urease zur pH-Neutralisierung und löst eine Immunantwort aus, die zu chronischer Entzündung führt. Toxine wie CagA und VacA spielen eine zentrale Rolle in der Gewebeschädigung.

Klinik:

  • Infektion:
    • Infektionszeitpunkt: Die Erstinfektion erfolgt oft im Kindesalter, insbesondere in Regionen mit schlechten hygienischen Verhältnissen. Die Übertragung erfolgt primär fäkal-oral oder oral-oral.
    • Persistenz der Infektion: Ohne Behandlung bleibt die Infektion in der Regel lebenslang bestehen. Spontane Heilungen sind selten (<10 % der Fälle) und hängen vom immunologischen Status des Wirts ab.
    • Symptomverlauf:  Die Infektion beginnt oft asymptomatisch, kann jedoch zu einer chronischen Gastritis führen. Bei langandauernder Infektion besteht das Risiko für atrophische Gastritis, intestinale Metaplasie und Magenkarzinom.
    • Reinfektion: Nach erfolgreicher Eradikation ist die Reinfektionsrate in Industrieländern niedrig (<2 % pro Jahr), in Entwicklungsländern jedoch höher (bis zu 10 % pro Jahr).
  • Symptome:
    • Epigastrische Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen
    • Völlegefühl, Blähungen
    • Dyspeptische Beschwerden, vor allem postprandial
    • Asymptomatische Verläufe sind häufig
  • Therapie:
  • Komplikationen:

Diagnostik:


Epidemiologie:

  • Weltweite Verteilung: Hohe Prävalenz in Entwicklungsländern (>70 %). In Industrieländern liegt die Prävalenz bei 20-40 %.
  • Altersverteilung: Häufiger Erwerb der Infektion im Kindesalter.
  • Geschlecht: Keine signifikanten geschlechtsspezifischen Unterschiede.
  • Risikogruppen: Menschen in Haushalten mit niedrigem sozioökonomischem Status und schlechter Hygiene.

Pathogenese:


Makroskopie:

  • Frühe Stadien: Erythem und fleckige Schleimhautrötung ohne Ulzera.
  • Fortgeschrittene Stadien: Ulzera, Atrophie und evtl. Auftreten von Schleimhautnoduli.
  • Chronische Gastritis: Glatt erscheinende Schleimhaut mit Verdünnung der Faltenstruktur.

Mikroskopie:

Therapiefolgen:
  • Kokkoide Formen: Häufig bei PPI-Therapie oder nach Eradikation; kleinere, rundliche Morphologie.
  • Aufsteigen in oxynthische Mukosa (Corpus, Fundus) unter PPI-Therapie
  • Nach Eradikation: Rückgang der Neutrophilen und der chronischen Inflammation über mehrere Jahre.

Differentialdiagnose H. pylori und H. heilmannii:

KriteriumH. pyloriH. heilmannii
Morphologie Gekrümmtes, spiralförmiges, gramnegatives Stäbchen
0,3-0,5 µm breit, 2,5-5 µm lang
Länger, korkenzieherartige Spirale, gram-negativ
0,5-1,0 µm breit, 5-10 µm lang
Lagerung Meist in Gruppen oder Clustern Häufig einzeln oder in geringer Anzahl
Prävalenz Weltweit häufig Seltener; assoziiert mit Kontakt zu Haustieren (Hunde, Katzen)

Differentialdiagnosen:


 

 

Allgemein

 


Molekularpathologie
 


Sonstige

 

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