Grocott-Färbung |
Die Grocott-Färbung (auch: Grocott-Gomori-Methenamin-Silberfärbung) ist eine silberbasierte Spezialfärbung zum Nachweis von pilztypischen Zellwandbestandteilen. Sie ist ein diagnostischer Standard zum histologischen Nachweis von Pilzen im Gewebe.
Färbeprinzip
- Oxidation von Polysacchariden in Pilzwänden zu Aldehyden (Chromogensäure)
- Silberreduktion an Aldehydgruppen durch Methenamin-Silberlösung → schwarzbraune Färbung
- Gegenfärbung z. B. mit Hellgrün oder Kernrot zur besseren Kontrastierung
Typische Färbemuster
- Pilze: Zellwände erscheinen schwarz (z. B. Candida, Aspergillus, Pneumocystis)
- Gewebe: Blassgrün oder rötlich je nach Gegenfärbung
Diagnostische Relevanz
- Zuverlässiger Nachweis von invasiven Mykosen in Biopsien
- Wird häufig bei granulomatösen oder nekrotisierenden Entzündungen eingesetzt
- Essentiell bei immunsupprimierten Patienten mit unklaren Infektionen
Klinische Anwendungen
- Lunge: Nachweis von Pneumocystis-jirovecii-Pneumonie (PJP)
- Haut, ZNS, GIT: Darstellung invasiver Mykosen (z. B. Aspergillose, Histoplasmose)
- Transplantations- und Tumorpatienten: Diagnostik systemischer Pilzinfektionen
Synonyms:
Grocott
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