Polythelie

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Term Definition
Polythelie
Polythelie bezeichnet das Vorhandensein von überzähligen Mamillen (akzessorische Brustwarzen) zusätzlich zu den regulären. Diese entstehen entlang der sogenannten Milchleisten (Linea mammaria), die sich embryonal von der Axilla bis zur Leiste erstrecken.
Pathologische Relevanz
  • Polythelie ist meist ein benignes, klinisch unbedenkliches Phänomen.
  • In seltenen Fällen kann eine assoziierte ektopische Brustdrüse funktionell aktiv sein und z. B. während der Laktation anschwellen.
  • Bei multiplen akzessorischen Mamillen kann eine Assoziation mit Nieren- oder Urogenitalanomalien bestehen (v. a. bei bestimmten genetischen Syndromen).
Vorkommen und Lokalisation
  • Polythelie tritt in etwa 1–5 % der Bevölkerung auf.
  • Die häufigsten Lokalisationen befinden sich submammär, entlang der Milchleiste.
  • Seltener treten Mamillen außerhalb dieser Linie auf (atypische Polythelie).
Diagnostik
  • Diagnose in der Regel klinisch, durch Inspektion.
  • Histologisch zeigt sich typischerweise pigmentiertes Plattenepithel mit darunter liegenden Milchgängen oder rudimentärem Drüsengewebe.
Therapeutische Relevanz
  • In der Regel ist keine Therapie erforderlich.
  • Bei ästhetischer Beeinträchtigung oder Beschwerden kann eine chirurgische Exzision erfolgen.
  • Histologische Aufarbeitung nach Exzision zur Abgrenzung gegenüber dermalen Tumoren empfohlen.