Mykobakteriose |
Mykobakteriosen sind Infektionen durch nicht-tuberkulöse Mykobakterien (NTM), auch „atypische Mykobakterien“ genannt. Sie unterscheiden sich von Mycobacterium tuberculosis und treten v. a. bei immungeschwächten Personen oder strukturellen Lungenerkrankungen auf.
Erreger und Vorkommen
- Häufige NTM: Mycobacterium avium complex (MAC), M. kansasii, M. abscessus, M. fortuitum
- Vorkommen: Umweltmykobakterien – in Wasser, Erde, Staub, Biofilmen
- Übertragung: Aerogen, seltener kutan oder nosokomial
Klinische Manifestationen
- Pulmonal: Chronischer Husten, Infiltrate, Kavernen (ähnlich TBC)
- Disseminiert: v. a. bei HIV/AIDS – Fieber, Gewichtsverlust, Organdissemination (z. B. MAC)
- Kutan: Nodule, Ulzera, Abszesse (z. B. nach Verletzungen oder OP)
Diagnostik und Relevanz
- Nachweis: Ziehl-Neelsen, Kultur, PCR – Erregeridentifikation essenziell
- Therapie: Abhängig vom Erreger (z. B. Makrolide + Ethambutol bei MAC)
- Wichtig: Abgrenzung zu Tuberkulose klinisch und mikrobiologisch notwendig
Synonyms:
MAC
|