Nukleäre Inklusionen

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Term Definition
Nukleäre Inklusionen

Nukleäre Inklusionen sind intrazelluläre Strukturen im Zellkern, die bei mikroskopischer Untersuchung als abnorme Einschlüsse erscheinen. Sie bestehen aus Protein-, Nukleinsäure- oder Virusbestandteilen und treten im Rahmen bestimmter Infektionen, degenerativer Erkrankungen oder Neoplasien auf.

Histologische Merkmale
  • Lokalisiert im Karyoplasma, oft als eosinophile, basophile oder amphophile Einschlüsse sichtbar.
  • Können den Kern verdrängen, deformieren oder einen Halo erzeugen (z. B. Cowdry-Typ).
Ätiologie und Beispiele
  • Viral:
    • Herpes simplex, CMV: Cowdry-A-Inklusionen – eosinophil, mit chromatinfreiem Hof („Halo“).
    • Adenoviren, Polioviren: Cowdry-B-Inklusionen – kleine, basophile, zentrale Kerneinschlüsse ohne Halo.
    • Polyomaviren (z. B. BK-Virus): große, homogene Inklusionen mit chromatinfreiem Rand („Eulenaugenzellen“).
  • Degenerativ / metabolisch: z. B. Lafora-Körperchen in der Neuropathologie.
  • Neoplastisch: z. B. nukleäre Pseudoinklusionen bei papillärem Schilddrüsenkarzinom.
Diagnostische Bedeutung
  • Wichtiger Hinweis auf virusinduzierte Zytopathie in Histologie und Zytologie.
  • Unterscheidung von echten Inklusionen vs. Pseudoinklusionen (z. B. bei Schilddrüse, Melanom) ist diagnostisch relevant.
Synonyms: Cowdry,Einschlusskörperchen