CMV-Kolitis |
Die CMV-Kolitis ist eine entzündliche Dickdarmerkrankung, verursacht durch eine Infektion mit dem Zytomegalievirus (CMV), einem humanpathogenen Herpesvirus (HHV-5). Sie tritt vor allem bei immunsupprimierten Patienten auf, z. B. nach Transplantation, bei HIV oder Chemotherapie.
Pathologie
- Ulzerierende Kolitis mit nekrotisch-granulierenden Schleimhautdefekten
- Zytomegalie-Zellen: große, virustragende Zellen mit eosinophiler „Eulenaugen“-Kerneinschlusskörperchen
- Lokalisation v. a. in Endothelzellen, Fibroblasten, Makrophagen
- Vergrößerte Zellen mit prominenten, basophilen Kerneinschlüssen (Zytomegalie)
- Nachweis in HE möglich, aber bestätigend mittels IHC (CMV-Antigen) oder PCR
- Typischerweise im Ulkusgrund oder angrenzender Mukosa
Klinische Relevanz
- Immunsuppression: z. B. bei Organtransplantation, AIDS, hämatologischen Neoplasien
- Symptome: Fieber, blutige Diarrhö, abdominelle Schmerzen
- Wichtig: Abgrenzung von entzündlicher Grunderkrankung (z. B. M. ulcerosa mit Superinfektion)
- Therapie: Ganciclovir oder Foscarnet
Synonyms:
CMV-Colitis
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