Erythrophagozytose

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Term Definition
Erythrophagozytose
Erythrophagozytose bezeichnet die aktive Aufnahme und intrazelluläre Zerstörung von Erythrozyten durch Phagozyten, v. a. durch Makrophagen und mononukleäre Histiozyten. Es handelt sich um ein pathologisches Zeichen gesteigerter oder fehlgeleiteter Erythrozyten-Elimination.
Pathophysiologie
  • Auslöser ist häufig eine Veränderung der Erythrozytenoberfläche durch Autoantikörper, Komplementfaktoren oder oxidative Schäden.
  • Makrophagen erkennen diese Erythrozyten über Fc- oder Komplementrezeptoren → Phagozytose.
  • Tritt bevorzugt im retikuloendothelialen System (Milz, Leber, Knochenmark) auf.
Vorkommen und klinische Relevanz
  • Autoimmunhämolytische Anämie (AIHA): klassischer Befund, v. a. bei IgG- oder C3d-beladenen Erythrozyten.
  • Hämophagozytische Lymphohistiozytose (HLH): Teil des Bildes einer überschießenden Immunaktivierung mit Phagozytose aller Blutzellreihen.
  • Infektiöse Erkrankungen: z. B. Leishmaniose, EBV, Mykobakterien, Malaria.
  • Transfusionsreaktionen, hämolytische Krisen, paraneoplastische Syndrome.
Diagnostik
  • Nachweis in Knochenmark- oder Blutausstrichen; Makrophagen mit intrazellulären Erythrozyten oder Fragmenten.
  • Typische Färbungen: Pappenheim (May-Grünwald-Giemsa), evtl. Eisenfärbungen (bei Abbauprodukten).
  • Bei HLH oft begleitend zu Zytopenien, Hyperferritinämie, Splenomegalie und erhöhtem sIL-2R.
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